EEG Göttweigblick zieht Bilanz

Die EEG Göttweigblick mit ihren drei eigens errichteten PV-Anlagen gilt als Vorreiterin in Sachen Bürgerbeteiligung in NÖ.

Franz Kurzreiter (GL RB Krems), Pater Maurus Kocher, LH-Stv. Stephan Pernkopf, Obmann Christian Hofmann, Doris Berger-Grabner (Obfrau RB Krems), GA Erwin Hameseder und Herbert Greisberger (GF Energie- und Umweltagentur NÖ) bei der Generalversammlung der EEG Göttweigblick
Franz Kurzreiter (GL RB Krems), Pater Maurus Kocher, LH-Stv. Stephan Pernkopf, Obmann Christian Hofmann, Doris Berger-Grabner (Obfrau RB Krems), GA Erwin Hameseder und Herbert Greisberger (GF Energie- und Umweltagentur NÖ) bei der Generalversammlung der EEG Göttweigblick © Philipp Monihart

Strom gemeinschaftlich produzieren und nutzen ist das Ziel von Energiegemeinschaften und ein wesentlicher Baustein zur Energiewende, waren sich der Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV), Erwin Hameseder, und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf anlässlich der Generalversammlung der Energiegemeinschaft Göttweigblick einig. Die EEG Göttweigblick mit ihren rund 270 Mitgliedern und drei eigens errichteten PV-Anlagen gilt als Vorreiterin in Sachen Bürgerbeteiligung in NÖ. Die Genossenschaft wurde im Jänner 2022 mit der Unterstützung des Stiftes Göttweig und des Raiffeisen-Revisionsverbandes NÖ-Wien gegründet.

Von den insgesamt 84 Energiegemeinschaften, die bei Raiffeisen als Genossenschaft gegründet wurden, befinden sich 24 in NÖ. „Und wir sehen nach wie vor eine starke Nachfrage von Gemeinden, Kleinunternehmen und Privatpersonen, die an einer Gründung interessiert sind. Denn Genossenschaften bieten klare Strukturen und demokratische Entscheidungsprozesse, sie ermöglichen flexible Ein- und Austrittsmöglichkeiten für Mitglieder und schaffen Vertrauen und Sicherheit durch die Genossenschaftsrevision“, unterstreicht Hameseder.

Strom und Erfahrung teilen

„Die Energiegemeinschaft ermöglicht es jedem, die regional erzeugte Energie – zu fairen Preisen – zu teilen“, sagt Christian Hofmann, Obmann der EEG Göttweigblick, und ergänzt: „Zusätzlich wurden mit breiter Bürgerbeteiligung eigene Gemeinschaftserzeugungsanlagen in Betrieb genommen. Wir teilen nicht nur Strom, sondern auch unsere Erfahrung, und freuen uns über die Zusammenarbeit mit benachbarten Partner-Energiegemeinschaften im Waldviertel, Kamp- und Traisental.

Als Pioniere arbeiten wir derzeit daran, das Angebot an unsere Mitglieder durch den Ausbau von E-Ladeinfrastruktur zu erweitern und mittels Energiespeicher die gesamte erneuerbare Energie in unserer Region zu verwenden“, so Hofmann.

Ökostrom Lokomotive NÖ

Niederösterreich setzt schon seit vielen Jahren auf die Energiewende und ist das Land mit dem meisten Ökostrom. „Niederösterreich ist die Ökostrom-Lokomotive Österreichs. Statt Energie zu importieren, bleiben die Investitionen hier bei uns in Niederösterreich. Auf unserem Weg in die Energieunabhängigkeit spielt die Bürgerbeteiligung eine entscheidende Rolle. Gemeinden können Ausbauprojekte schnell und kostengünstig finanzieren, während Bürgerinnen und Bürger von attraktiven finanziellen Beteiligungen profitieren. Derzeit gibt es in NÖ 464 solcher Gemeinschaften, die einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten“, hält Pernkopf fest.

„Energiegenossenschaften sind mehr als nur gemeinsames Strom produzieren und tauschen auf regionaler Ebene: Sie sorgen für regionalen Zusammenhalt und lassen Haushalte, Gemeinden und KMUs profitieren, denn der Strompreis wird von der Energiegenossenschaft selbst festgesetzt“, ergänzt Hameseder. Bei Genossenschaften gehe es nicht um eine kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern um die Förderung der Interessen der Genossenschaftsmitglieder. Durch ihre Tätigkeit in den Regionen sorgen sie für regionale Wirtschaftskreisläufe und eine Steigerung der Wertschöpfung in den Regionen.