Junges Engagement

Der erste bundesländer- und sparten­über­greifende Workshop zu „Raiffeisen next“ brachte am Raiffeisentag 2022 viele Ideen.

Gruppenbild
(c) Franz Neumayr

Den Kontakt zur Jugend bewahren, um die Fackel weiterzugeben, das ist der Hintergrund der vor rund einem halben Jahr gestarteten Initiative „Raiffeisen next“ des Österreichischen Raiffeisenverbandes. „Es geht darum, Raiffeisen in die nächste Generation zu bringen“, erklärt Generalsekretär-Stellvertreter Justus Reichl. In Salzburg hat nun der erste Workshop stattgefunden, an dem mehr als 30 junge Funktionäre aus allen Sparten und Bundesländern mitgemacht haben. Die jungen Frauen und Männer haben einen Nachmittag lang intensiv an drei Themenfeldern gearbeitet und ihre Ergebnisse beim Raiffeisentag 2022 der Öffentlichkeit präsentiert. 

Manuel Hanselmann vom Raiffeisen Campus hat den Workshop begleitet und war von der Leidenschaft der Teilnehmer beeindruckt: „Die nächste Generation will nicht nur auf der Zuschauertribüne sitzen, sondern auf dem Spielfeld die Zukunft aktiv mitgestalten.“ Auch Anna Doblhofer-Bachleitner, die mit 35 Jahren Geschäftsleiterin im Raiffeisenverband Salzburg wurde, ist der Ansicht: „Wir müssen der jungen Generation zuhören, dieses Zuhören ernst nehmen und in die Tat umsetzen. Es steckt ganz viel Leben und Engagement in Raiffeisen.“ 

Jugend schafft konkrete Konzepte

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden von drei Teilnehmern vorgestellt. Johannes Hausenberger, seit März 2022 Jungfunktionär als Vorstand in der Raiffeisenbank Region Schwechat, berichtete: „Wir sind alle sehr motiviert. Es ist eher das Problem, dass wir zu viele Ideen hatten und uns schwer getan haben, uns auf wenige zu einigen.“ In seiner Gruppe ging es darum, wie man die internen Strukturen verbessern und sich wettbewerbsfähig aufstellen kann. Um das zu erreichen, sollte man die Digitalisierung, Automatisierung und Vereinheitlichung von IT-Strukturen voranzutreiben, um Kosten zu sparen. Weiters sollte der Austausch in der „Raiffeisenfamilie“ intensiviert werden. „Wir haben sehr viel Wissen in der Gruppe und davon sollten alle profitieren“, so Hausenberger. Der Leitgedanke der Jungfunktionäre lautet: „Diversität schafft Produktivität.“

In der Gruppe von Petra Simetzberger, Privatkundenbetreuerin der Raiffeisenbank Tulln, ging es darum, wie man das Funktionärswesen für junge Leute attraktiver machen kann. Dies könne vor allem über mehr Kommunikation gelingen. So sollten etwa Benefits, wie die Ausbildung oder das Netzwerk, an die jungen Leute herangetragen werden, aber auch Grundlegendes wie das Thema Mitspracherecht. „Es braucht dazu eine Website oder App, die spartenübergreifend die Möglichkeit bietet, dass junge Leute ihre Interessen herausfiltern und Ansprechpersonen finden“, formuliert Simetzberger eine Idee. Arbeitstitel des Projekts ist „GeNext“ für Genossenschaft next.

Viktoria Hutter, Vorstand der Lagerhausgenossenschaft Waidhofen an der Thaya, und ihre Arbeitsgruppe überlegten sich, wie Raiffeisen-Genossenschaften nach außen hin ein positiveres Image erreichen können. Umfragen zeigen nämlich, dass das Thema Genossenschaft deutlich positiver besetzt ist als Raiffeisen. Es gehe darum, Botschafter aufzubauen, die die Raiffeisen-Idee nach außen tragen. 

„Die ersten Ideen zeigen schon, wie erneuerungsfähig Raiffeisen ist“, betont Justus Reichl. Die Zukunft von Raiffeisen sei in guten Händen, wenn man die Jugend mitgestalten lässt.

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