Für eine lebenswerte Zukunft ist Weiterentwicklung und vor allem auch Veränderung erforderlich. „Wir sind bereit dafür“, betont Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Dabei sei es wichtig zu wissen, was junge Menschen zu sagen haben: „Das Denken und Agieren der jungen Generation hat höchste Relevanz bei der Gestaltung und Entscheidung von wesentlichen Zukunftsthemen.“ Mit dem Jugendsymposium bietet Raiffeisen NÖ-Wien daher eine Plattform, wo sich junge Menschen gegenseitig austauschen und vernetzen können. Die 2019 ins Leben gerufene Initiative musste pandemiebedingt in den vergangenen zwei Jahren ausgesetzt werden. Heuer fand die erstmals als Green Event zertifizierte Veranstaltung nun ihre Fortsetzung und klimafreundliche Umsetzung.
Die Einbindung der Jugend ist für Raiffeisen NÖ-Wien ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Wer die Zukunft mitgestalten will, muss sich aber auch aktiv einbringen und engagieren. Den 140 Gästen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren ist diese Verantwortung bewusst, sie folgten der Einladung zum Raiffeisen Jugendsymposium in die Landesgalerie NÖ in Krems an der Donau. Zwischen den jungen Teilnehmern und den Vortragenden aus unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen kam es zu einem inspirierenden Austausch. Im Mittelpunkt standen Zukunftsthemen und Lösungsansätze für künftige Herausforderungen. Etwa wie mit den vorhandenen Ressourcen nachhaltig umgegangen werden kann und in welcher Form die neuen Möglichkeiten in der digitalisierten Welt optimal genutzt werden können.
Kosima Kovar, die Gründerin und Eigentümerin von Österreichs erster Green-Marketing-Agentur „sgreening“, setzte mit ihrem Vortrag „Die grüne Konsumwelt: Wo Green Washing endet und echte Nachhaltigkeit beginnt“ ein nachhaltiges Ausrufezeichen: „Unsere Vision ist es, Unternehmen in Einklang mit der Natur zu bringen, faires Wirtschaften zu ermöglichen, den Konsumentinnen und Konsumenten da draußen davon zu erzählen und so einen Konsumwandel in der Welt zu schaffen“, brachte Kovar ihre Botschaft auf den Punkt. Sie wurde vom Forbes-Magazin kürzlich in die Liste vielversprechender Wirtschaftstalente „30 under 30“ gewählt und ist Gründerin der Online-Coaching-Plattform für Frauen „ADA Power Woman“.
Kovar fragte die Jugendlichen im Publikum unter anderem nach ihrer ersten Assoziation mit dem Begriff Nachhaltigkeit. Als häufigste Antwort tippte die Generation unter 30 im Saal bei der Online-Umfrage „regional“ in ihre Smartphones.
Nicht sudern, sondern tun
Was ehrenamtlicher Einsatz in der Region bewirken kann, schilderte danach eine Gruppe engagierter Jugendlicher auf dem Podium: Lena Ruhaltinger und Dominik Jahn vom Klima-Podcast 5MinutenClimateChance, die ehemalige Bundessprecherin der Schülerunion Wien, Jennifer Uzodike, und die beiden Raiffeisen-Jungfunktionäre Michael Rankl und Peter Vogel. Sie waren sich einig: Das Gefühl, für sich selbst und sein Umfeld wirksam zu sein und mitgestalten zu können, ist die wahre Entlohnung für das freiwillige Engagement. Der „New Generation“ werde teils vorgeworfen, sich nur über den Ist-Zustand zu beklagen und nichts zur Verbesserung beizutragen: „Deshalb sollten gerade wir vom Sudern ins Tun kommen“, war aus dem jungen Publikum zu hören.
Glaubenssätze brechen
Der Gründer der Karriereplattform „whatchado“ und EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji regte darauf mit seinem Vortrag „Die Zukunft ist Jetzt! Potenzialentfaltung im digitalen Zeitalter“ die jungen Erwachsenen zum Nachdenken an: „Ich glaube daran, dass jeder Mensch alles was es braucht in sich trägt und dass niemand ein Fehler im System ist.“
Um Veränderung ins Positive zu schaffen, sei es in Zukunft umso wichtiger, mit alten Glaubenssätzen zu brechen. Mahlodji sieht ein Zeitalter der Neugier mit neuen Spielregeln anbrechen, vor allem in der Berufswelt. Er spricht dabei von professioneller Empathie, besonders im Dialog zwischen der „alten und „neuen“ Generation: „Wir müssen endlich wieder lernen, unsere vielfältigen und daher unterschiedlichen Sichtweisen miteinander zu teilen. Wer das kann, ist auch auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft unersetzlich. Mahlodji stützt sich dabei auf das Weltwirtschaftsforum, das die beiden wichtigsten Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2030 wie folgt definiert: „Vernetztes Arbeiten“ und „Lösungsfähigkeit“. Heißt: „Zuhören, um zu verstehen, und nicht um zu antworten“, interpretiert Mahlodji. Auch er sprach den Jugendlichen Mut zu, einfach ins Tun zu kommen, mitzugestalten und Erfahrungen zu sammeln.
Über das Jugendsymposium hinaus gibt es Möglichkeiten, wie man sich als junger Mensch in der Region aktiv engagieren und beteiligen kann. Raiffeisen NÖ-Wien bietet mit der Genossenschaftsinitiative „Selbst ist die Region“ hierfür eine Anlaufstelle. „Unsere Türen für die jungen Menschen sind offen und das zweite erfolgreiche Jugendsymposium ist der lebende Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Hameseder abschließend.