Als Antwort auf das schwierige Jahr 2022, das aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges zu extremen Verwerfungen im Agrarsektor geführt hat, war das Geschäftsjahr 2022/23 für die Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligung AG (LLI) geprägt von zwei operativen Schwerpunkten, die letztlich zum besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte geführt haben.
Ein konsequentes Kostenmanagementprogramm in allen Ländern der LLI sowie eine Verkaufs- und Vertriebsoffensive im Kerngeschäft in den beiden operativen Standbeinen „Mühlen“ und „Vending“ wurden erfolgreich umgesetzt. Damit ist der Umsatz des LLI-Konzerns per 30. September 2023 um 12 Prozent von 1,51 auf 1,68 Mrd. Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) hat sich von 11,42 auf 69,76 Mio. Euro deutlich verbessert.
Dabei trug das Segment „Mühlen“ 1,39 Mrd. Euro (2021/22: 1,25 Mrd. Euro) zum Umsatz und 36,88 Mio. Euro (10,19 Mio. Euro) zum Ergebnis bei. Aus dem Bereich „Vending“ stammen 295,12 Mio. Euro Umsatz (258,26 Mio. Euro) und 16,85 Mio. Euro Ergebnisanteil (15,88 Mio. Euro). Aus dem Segment „Sonstige“ schlug sich ein Ergebnisbeitrag von 16,03 Mio. Euro zu Buche (-14,65 Mio. Euro).
Josef Pröll: „Richtige Antworten gefunden“
„Wir können sehr stolz auf diese sehr erfreuliche Ergebnisverbesserung sein, die vor allem auch auf die großartige Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuführen ist“, unterstreicht LLI-Generaldirektor Josef Pröll. Es sei gelungen, auf massive wirtschaftliche Brüche wie deutlich höheren Rohstoffpreisen und Energiekosten „schnell und effizient die richtigen Antworten im Unternehmen zu finden“. Auf dieser Basis werde die Gruppe auch weiterhin mit den aktuellen Herausforderungen sorgsam umgehen und diese bewältigen.
Für das laufende Geschäftsjahr gestalte sich die Entwicklung der Rohstoffmärkte weiter schwierig. „Wir sind aber optimistisch, auch in diesem Wirtschaftsjahr eine positive Entwicklung umsetzen zu können“, so Pröll. Denn mit der neu aufgestellten Energiekosten-Planung, einem Optimierungsprojekt bei der deutschen Mühlen-Gruppe, einem Kosteneinsparungsprogramm im Einkauf in der Cafe+co-Gruppe und einer erfolgreichen Verkaufsoffensive in allen Märkten der LLI sei es möglich, gut mit der nach wie vor gegebenen Volatilität bei den Rohstoff- und Energiepreisen umzugehen.
LLI stellt auf SAP um
Während bei Cafe+co mit dem Erwerb der deutschen Karl Vending GmbH 2023 der zweitgrößte Kauf der Geschichte umgesetzt wurde, habe die GoodMills-Gruppe aktuell noch zwei große Bauprojekte am Laufen: So wird mit einem Investitionsvolumen von 25 Mio. Euro die Mühle in Polen erweitert. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant. Und am Standort Schwechat startet aktuell der Bau einer Biomühle mit einer Kapazität von bis zu 50.000 Tonnen pro Jahr, in den insgesamt 24,5 Mio. Euro fließen. Im Frühjahr 2026 soll die neue Biomühle inklusive Integration der Bio-Linie Rannersdorf fertig sein.
Eines der wesentlichen laufenden Projekte des LLI-Konzerns ist laut Pröll der SAP-RollOut bei der GoodMills Group und der Cafe+co-Gruppe. Ziel sei es, bis 2028 alle 24 Mühlen auf SAP umgestellt zu haben. Bei Cafe+co sollen Ende 2024 die deutschsprachigen Einheiten an SAP angebunden sein.