„Der strategische Fokus im Kundengeschäft lag auf absoluter Kundenzentrierung, auf kompetenter Betreuung und nachhaltigem Wachstum – im Finanzierungs- wie auch im Veranlagungsbereich. In Summe können wir berichten, dass das abgelaufene Geschäftsjahr für unsere Bankengruppe ein sehr erfolgreiches war“, sagt Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten.
Dank des Mix aus persönlicher Beratung und modernen digitalen Lösungen sei es gelungen, die Marktstellung von Raiffeisen Kärnten weiter auszubauen und zu stabilisieren: „Insgesamt schenken uns rund 280.000 Kunden ihr Vertrauen, das heißt, jeder zweite Kärntner hat eine Bankbeziehung zu Raiffeisen. Das macht uns natürlich sehr stolz“, freut sich Wilhelmer. Mit 49 Prozent Anteil bei den Firmenkunden und 36 Prozent bei den Privaten ist Raiffeisen führender Bankpartner in Kärnten.
Finanzierungsvolumen erhöht
Trotz des herausfordernden Umfelds ist es der Bankengruppe gelungen, das Finanzierungsvolumen um ein Prozent auf etwa 6,6 Mrd. Euro zu erhöhen. Im Detail betrachtet sind die Entwicklungen unterschiedlich, betont Wilhelmer: „Bei den Firmenkunden, wo wir den größten Finanzierungsanteil als Gruppe haben, ist es gelungen, das Finanzierungsvolumen um 4 Prozent zu steigern.“ Im Privatkundensegment hatten viele mit hohen Baukosten zu kämpfen, den steigenden Zinsen und der strengen Kreditvergaberichtlinie (KIM-VO), sodass es bei den Wohnbaufinanzierungen zu einem Minus von 2 Prozent kam.
Die Kundeneinlagen sind mit 6,9 Mrd. Euro weitestgehend stabil geblieben. „Wir verzeichnen einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent“, erklärt Wilhelmer. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten würden sich auf die Sparfähigkeit der Kunden auswirken. Weiters hätten viele Kunden „aufgrund der gestiegenen Zinsen ihre Privatdarlehen vorzeitig rückgeführt und das Geld aus dem Ersparten genommen“. Auf der anderen Seite sei zu sehen, dass die Sparer die höheren Zinsen nutzen. So ist bei den Termineinlagen eine Steigerung um 290 Mio. Euro zu verzeichnen. Eine ebenso positive Entwicklung zeige sich im Wertpapiergeschäft: Das Kundendepotvolumen ist um 22 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro gestiegen.
Sattes Plus
Die Bilanzsumme von Raiffeisen Kärnten ist im Jahr 2023 um 2,2 Prozent auf über 11,3 Mrd. Euro gestiegen. Das Betriebsergebnis beläuft sich mit einem Plus von 158 Prozent auf rund 196 Mio. Euro. Hauptgrund für diesen deutlichen Zuwachs „ist natürlich die Zinsentwicklung, die sich entsprechend positiv niedergeschlagen hat“, erläutert RLB-Vorstand Gert Spanz.
Nach Abzug der Risikokosten in Höhe von 16 Mio. Euro und der Rücklagendotierung von 40 Mio. Euro beträgt das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 140 Mio. Euro, ein Plus von 143 Prozent. Die Kernkapitalquote ist um 1,6 Prozentpunkte auf 18,4 Prozent gestiegen.
Online-Zuwachs
Dass die Digitalisierung auch in Kärnten weiter voranschreitet, veranschaulicht RLB-Vorstand Georg Messner: „2023 konnten wir 6 Prozent mehr an ‚Mein Elba‘-Nutzer verzeichnen.“ Insgesamt nutzen 145.375 Kunden Mein Elba oder „Infinity“ (Anm.: Elba für Firmenkunden). „In den letzten fünf Jahren haben wir ein Plus von 50 Prozent, ein enormer Zuwachs bei der Online-Nutzung“, freut sich Messner.
Auch die Logins sind von 2022 auf 2023 um 23 Prozent auf 30 Millionen gestiegen. „Im Schnitt nutzen die Kunden fast jeden zweiten Tag Mein Elba. 93 Prozent der Zugriffe passieren über das Smartphone“, so Messner. Auch die App für den mobilen Zahlungsverkehr „Raipay“ bzw. „Apple Pay“ verzeichnet eine Nutzungssteigerung um 238 Prozent auf 5,4 Mio. Bezahlvorgänge. Auch das Zahlen mit der Debit- oder Kreditkarte hat um 10 Prozent zugelegt.
Zudem zeigt sich, dass immer mehr Kunden Produkte selber digital abschließen. „Es ist noch ein kleines Pflänzchen“, betont Messner, aber ein Plus von 58 Prozent bei den Abschlüssen von Online-Sparen und ein Plus von 23 Prozent beim Online-Bausparen weisen in die richtige Richtung.
Stabiles Fundament
Auch 2024 soll der Fokus auf nachhaltigem Wachstum, Kundennähe, kompetenter Beratung und innovativen Lösungen liegen, wie Vorstandssprecher Wilhelmer festhält. Trotz widriger Rahmenbedingungen – „Die Risikokosten und Insolvenzen nehmen zu, nicht nur in Kärnten“ – geht Spanz davon aus, „dass wir aufgrund unseres stabilen Fundaments auch das Jahr 2024 erfolgreich absolvieren werden“. Allerdings: „Die Ergebnisse 2023 werden wir nicht wieder erreichen können, das war auf alle Fälle ein Ausnahmejahr.“