Raiffeisen NÖ-Wien prüft Kooperation mit Bitpanda

Gemeinsam will man ein neues, digitales Veranlagungsangebot für Raiffeisen-Kunden schaffen.

Raiffeisen ist eine traditionelle Bank, aber auch eine Bank im Umbruch, sagt Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien: „Der Markt und die Kundenbedürfnisse haben sich verändert. Wir wollen dennoch versuchen, unseren Kunden die bestmöglichen Lösungen anzubieten.“ Man arbeite stets daran, das Banking modern zu gestalten und auch umzusetzen. Dabei stehen laut Höllerer die Kundenorientierung sowie innovative und agile Lösungen immer im Fokus.

Einen wichtigen Schritt in diese Richtung möchte man nun gemeinsam mit der Investment-Plattform Bitpanda gehen. Dazu wurde kürzlich eine Absichtserklärung unterzeichnet, um eine Kooperation der beiden Unternehmen zu prüfen und noch heuer eine digitale Veranlagungslösung für Kunden gemeinsam umzusetzen. „Ziel ist es, eine möglichst einfache, kundenzentrierte, digitale Lösung in den nächsten Monaten zu erarbeiten“, sagt Höllerer. Ende des Jahres soll diese dann schon den Kunden zur Verfügung stehen. Für Bitpanda als Partner habe man sich entschieden, weil es „die professionelle, führende Plattform für digitale Assets in Europa ist – reguliert und sicher“. 

Eric Demuth und Michael Höllerer
Eric Demuth und Michael Höllerer © RLB NÖ-Wien/Roland Rudolph

Alles in einer App

Mit Bitpanda Technology Solutions bietet man eine Software-as-a-Service-Infrastruktur, die es anderen Banken und Fintechs ermöglicht, das Produkt-Portfolio von Bitpanda in die eigenen Systeme einzubinden. „Das hat den Vorteil, dass die Kunden alles in einer App haben, in einem geschlossenen System und dementsprechend auch sicher“, sagt Bitpanda-CEO Eric Demuth.

Das heißt, Raiffeisen-Kunden – zuerst nur in Wien – werden dann in ihrer Mein-Elba-App die Möglichkeit haben, zusätzlich zu den Raiffeisen-Produkten in Krypto-Assets, Aktien, Edelmetalle und ETFs aus dem Bitpanda-Portfolio zu investieren. Damit wäre die RLB NÖ-Wien das erste traditionelle Kreditinstitut in der Europäischen Union, das Kryptowährungen und anderen Asset-Klassen in ihr digitales Veranlagungsangebot aufnimmt. Richten soll sich das Angebot an jene Kunden, die selbstständig und digital investieren möchten – unabhängig von der Höhe des verfügbaren Kapitals und bereits ab einem Euro. 

Synergien bestmöglich nutzen

„Die mögliche Kooperation mit Bitpanda ist für uns ein neues Kapitel, um Synergien bestmöglich zu nutzen“, so Höllerer: „Es gehört heutzutage zum Banking dazu, dass man Partner mit an Bord holt. Nicht jede Bank muss alles selbst entwickeln. Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien setzt mit der möglichen Kooperation ihre Wachstums- und Innovationsstrategie im Sinne der Kundinnen und Kunden konsequent fort.“ 

Eine Konkurrenz für bestehende Produkte sieht Höllerer in dem geplanten Angebot nicht, sondern viel mehr eine Ergänzung: „Alleine, wenn man manche der angebotenen Asset-Klassen betrachtet.“ Außerdem könne man so Kundenschichten erreichen, für die Veranlagung und Investieren noch kein Thema war. 

AusgabeRZ18-2023

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