Starkes Fundament für die Zukunft

Die Raiffeisenbank Mittleres Mostviertel blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2022 zurück und freut sich über ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.

Die Zeiten, in denen wir derzeit leben, sind wahrlich bewegende Zeiten“, sagt Obmann Leopold Gruber-Doberer bei der Eröffnung der Generalversammlung der Raiffeisenbank Mittleres Mostviertel. Die Herausforderungen im vergangen Jahr waren vielfältig und die Verunsicherung vieler Menschen ist deutlich spürbar. „Aber Jammern ist zu wenig! Anpacken, die Ärmel nach oben krempeln und positiv nach vorne blicken – das sind für mich die Antworten für die Zukunft“, sagt der Obmann und betont: „Unruhige Zeiten brauchen stabile Partnerschaften. Die Raiffeisenbank ist so ein starker und verlässlicher Partner – für die Kunden, die gesamte Region und die motivierten Mitarbeiter.“ 

Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Mittleres Mostviertel betrug zum Bilanzstichtag 2,15 Mrd. Euro, das sind um 9,1 Prozent mehr als im Jahr 2021. Die Ausleihungen, also die vergebenen Kredite an Kunden, beliefen sich auf 1,65 Mrd. Euro – ein Plus von knapp 10 Prozent bzw. ein Zuwachs von knapp 150 Mio. Euro. Die Einlagen sind im Jahr 2022 um 46 Mio. Euro auf 1,71 Mrd. Euro gestiegen – ein Plus von knapp 3 Prozent. Das Betriebsergebnis erreichte eine Höhe von 31,1 Mio. Euro (2021: 26,5 Mio. Euro), das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag bei 29,7 Mio. Euro (2022: 22,4 Mio. Euro). 

Gut gerüstet

„Insgesamt ein wirklich sehr erfreuliches Ergebnis“, kommentiert Geschäftsleiter Kurt Moser, hält aber gleichzeitig fest: „Diese Ergebnisse sind auch notwendig im Hinblick auf die immer strenger werdenden Kapitalvorschriften.“ Die Eigenmittel der Raiffeisenbank Mittleres Mostviertel betragen knapp 237,6 Mio. Euro, das entspricht einer Gesamtkapitalquote von 16,5 Prozent. „Das harte Kernkapital von rund 221 Mio. Euro und die Kernkapitalquote von 15,4 Prozent liegen ebenfalls deutlich über den gesetzlichen Anforderungen“, so Moser. 

„Dieses Ergebnis bildet das Fundament für die nächsten Jahre“, freut sich Obmann Gruber-Doberer. „Diese werden nicht einfach werden, denn schon jetzt ist zu spüren, dass die Risikokosten steigen und mit einem dementsprechenden Aufwand zu rechnen ist.“ Die vergangenen Jahre habe man aber dazu genutzt, ausreichend Vorsorgen zu schaffen, versichert der Obmann. 

Persönliches Service

„Diese Zuwächse sind natürlich Ergebnis des Engagements unserer Mitarbeiter“, unterstreicht auch Geschäftsleiter Johannes Scheuchelbauer bei seiner ersten ordentlichen Generalversammlung. Er ist seit Oktober 2022 Teil der Geschäftsleitung und folgt dem langjährigen Geschäftsleiter Leopold Grubhofer nach, der mit Ende 2023 in die Altersteilzeit wechselt. 

In über 46.000 Beratungsgesprächen wurden im vergangenen Jahr 373 Förderanträge im Rahmen des Raiffeisen Wohnservice an die entsprechende Förderstelle weitergeleitet, 4.814 Bausparverträge, 2.883 Kapital-, Unfall- oder Risiko-Versicherungen sowie 1.558 Sach- und Kfz-Versicherungen abgeschlossen. Weiters wurden 2.756 Girokonten sowie 793 Depotkonten eröffnet und 1.140 Fonds-Vorsorgen abgeschlossen. „Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Alleinstellungsmerkmal. Fintechs und Großbanken können so ein persönliches Service nicht mehr bieten“, betont auch Kurt Moser. 

Regionale Verantwortung

Nicht nur mit dem Ergebnis 2022 habe man das Fundament für die Zukunft gelegt, sondern auch mit der Fertigstellung des neuen Raiffeisenhauses in Wieselburg. Investiert wurden in das vierstöckige Gebäude mit direkter Anbindung an die bestehende Raiffeisenbank rund 8,5 Mio. Euro. 

Hauptbeweggrund für die Errichtung des multifunktionalen Bürogebäudes war vor allem das Verantwortungsbewusstsein für die Region. So finden sich im Raiffeisenhaus neben internen Abteilungen auch der Polizeiposten Wieselburg sowie die Steuerberatungsgesellschaft LBG. Mit dem Bau wurden – sofern möglich – Professionisten aus der Region beauftragt. „Raiffeisen steht für Regionalität. Die Region mitzugestalten, weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen, das ist unser Antrieb und unser Verständnis“, bekräftigt Obmann Gruber-Doberer. 

Lösungen finden 

Um die Zukunft zu gestalten, braucht es aber mehr als ein gutes Fundament, weiß Genetiker Markus Hengstschläger, der für einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abschluss der Generalversammlung sorgte. Entgegen der Annahme der Mehrheit ist die Zukunft heute weit leichter vorherzusehen als noch vor 30 Jahren. Grundlage für die These sind all die bisher gesammelten Daten, die nun für Prognosen herangezogen werden können. Nichtsdestotrotz bleibt es bei Wahrscheinlichkeiten. Das heißt, obwohl die Zukunft etwas vorhersehbarer geworden ist, bleibt Unvorhersehbares immer noch wahrscheinlich. 

Um in so einer Zukunft bestehen zu können, braucht es „Flexicurity“, einen Mix aus Flexibilität und Sicherheit, so Hengstschläger. Sicherheit für das Vorhersehbare durch das Vertrauen in Bewährtes, und Flexibilität, also Individualität und Diversität, um auf das Unvorhersehbare reagieren zu können und sich weiterzuentwickeln. Für letzteres braucht es aber eine ausgeprägte Lösungsbegabung, die es vor allem bei den nachfolgenden Generationen zu fördern gilt. Nur so könne man den nötigen Mut aufbringen, um Neuland zu betreten.

„Angst beginnt im Kopf – Mut auch! Wenn wir an unsere eigenen Stärken glauben, wenn wir uns bewusst machen, welche Kraft im positiven Denken liegt, wenn wir erkennen, dass es sinnvoller ist, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, dann brauchen wir vor der Zukunft keine Angst zu haben“, so Obmann Gruber-Doberer abschließend. 

AusgabeRZ24-2023

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