Wie die RBR Ried einen landwirtschaftlichen Beitrag leistet

Die Raiffeisenbank Region Ried unterstützt mit dem Agrar- und Umwelttechnik­schwerpunkt der HTL Ried eine innovative und zukunftsträchtige Landwirtschaft.

Auf der Suche nach gut ausgebildeten Technikern wurde die HTL Ried vor 20 Jahren als Maschinenbau-HTL von großen Firmen aus dem Innviertel gegründet. Einen Namen machte man sich schließlich vor allem durch den vor sieben Jahren ergänzten Ausbildungsschwerpunkt Agrar- und Umwelttechnik, der die HTL zu einer der größten Landtechnikschulen Österreichs macht. 

„Es gibt viele Wege, wie man bekannt wird, aber wichtig ist, dass man gut arbeitet und die Schüler begeistert. Denn die tragen das dann nach außen“, so Martin Anzengruber, Leiter Agrar- und Umwelttechnik, der den Schwerpunkt von der ursprünglichen Idee bis heute begleitet. 

„Unterricht direkt an der Maschine“

Jahr für Jahr beginnen rund 100 Schüler ihre Ingenieurskarriere an der HTL Ried, davon mittlerweile mehr als die Hälfte als Agrar- und Umwelttechniker. Grund dafür ist nicht zuletzt die praxisnahe Herangehensweise des Schwerpunktes, welcher durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Firmen in der Region – allein in Oberösterreich gibt es über 50 produzierende Landtechnikfirmen – Zugang zu den neuesten landwirtschaftlichen Maschinen bietet. Diese werden entweder auf dem Schulgelände oder direkt vor Ort in den Betrieben unter die Lupe genommen – in jedem Fall erfolgt aber „Unterricht direkt an der Maschine“. Zusätzlich dazu erwartet die Schüler eine Exkursion zur weltgrößten agrartechnischen Fachmesse „Agritechnica“ nach Hannover, zahlreiche Praxisveranstaltungen wie etwa Pflugtechniktage, Grünlandtage oder eine Forsttechnikwoche. Optional ist auch eine Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter möglich.

Neben dem Firmennetzwerk der Region ermöglicht diese umfassende Ausbildung der Förderverein der HTL Ried, zu welchem auch die Raiffeisenbank Region Ried einen wichtigen Beitrag leistet. „Die Zukunft junger Menschen liegt uns am Herzen und wir sehen das Fördern einer guten Ausbildung als unseren regionalen Beitrag dazu. Die HTL Ried forciert mit dem Schwerpunkt Agrar- und Umwelttechnik eine Ausbildungsschiene, die für Regionalität und Zukunftsorientierung steht. Moderne Entwicklung und nachhaltige Landwirtschaft sind für uns als regionale Raiff­eisenbank ganz wesentliche Themen, die wir gerne bereit sind zu unterstützen“, erklärt Vorstand Joachim Knoglinger die Beweggründe hinter der Zusammenarbeit. 

Ideen umgesetzt

Einen Beitrag zu einer innovativen, nachhaltigen Landwirtschaft leisten die Schüler selbst nicht zuletzt im Zuge ihrer Diplomarbeiten. „Da haben wir tolle Projekte, die von der Idee weg gut sind und dann konstruiert, berechnet und gebaut werden. Das geht bis hin zu Patentanmeldungen“ zeigt sich Anzengruber stolz. 

Und auch anhand dieser Abschlussprojekte wird klar, wie untrennbar die Bereiche Umwelt- und Agrartechnik miteinander verknüpft sind. „Man denke nur an Maschinen mit alternativen Antrieben, präzisen Pflanzenschutz, Hybridlandwirtschaft, Feldrobotik, Reifendruckregelung, um den Boden zu schonen – das ist alles Umwelttechnik“, erklärt der Schwerpunktleiter. So wird heuer unter anderem eine Methode entwickelt, um Futterverschmutzung bei der Heuwerbung zu reduzieren, und um zu vermeiden, dass der Traktor über das Futter fährt. 

Ebenso werden Projekte gemeinsam mit den Firmen der Region entwickelt, wie etwa eine elektromechanische Bremse, welche sich weniger wartungsintensiv verhält als beispielsweise luftdruckgesteuerte Bremsanlagen. Durch Kooperationen wie diese haben die Schüler bereits während ihrer Ausbildung die Möglichkeit, einen positiven Eindruck bei einem möglichen zukünftigen Arbeitgeber zu hinterlassen. 

Zahlreiche Möglichkeiten

Und auch grundsätzlich mangle es im Bereich Agrartechnik keinesfalls an Arbeitsmöglichkeiten. „Die Absolventen können es sich aussuchen. Sie haben super Jobangebote, die wirklich gut bezahlt werden“, freut sich Anzengruber und berichtet von einer damit einhergehenden Trendwende. Während in den Anfangsjahren der HTL Ried noch knapp die Hälfte der Absolventen ein Studium begonnen hat, starten nun schon rund 90 Prozent der Schüler direkt ins Berufsleben. 

Und auch das Interesse an der Agrartechnikausbildung steigt jährlich. Während sich im letzten Jahr noch etwa 20 Schüler über ihren Abschluss freuen konnten, werden es im kommenden Jahr schon knapp 30 Absolventen sein. Anzengruber führt dies vor allem auch auf die Möglichkeit der individuellen Entfaltung der Schüler zurück. „Die Schüler kommen mit so vielen Ideen. Das ist einerseits schwierig, weil auch unsere Möglichkeiten teilweise begrenzt sind, aber andererseits super, weil das zeigt, dass die Agrar- und Umwelttechnik sie wirklich begeistert.“ 

AusgabeRZ49-2023

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