Weiterer Schritt in Richtung IT-Harmonisierung

Die Raiffeisen Landesbank Kärnten bringt ihren IT-Betrieb in die RAITEC ein und ermöglicht damit neue Synergien für den Raiffeisen-Sektor.

Das Bankenrechenzentrum RAITEC, bei dem die Raiffeisenlandesbank OÖ Mehrheitseigentümer ist, ging 2022 aus der Verschmelzung der GRZ IT Center in Linz und der Raiffeisen Informatik Center Steiermark GmbH hervor und ist mittlerweile in fünf Bundesländern vertreten – mit Standorten in Linz, Graz, Innsbruck, Salzburg und neuerdings auch Klagenfurt. 

Mit der Integration des IT-Betriebes der Raiffeisen Landesbank Kärnten wird die Kooperation der Rechenzentren im Raiffeisen-Sektor weiter ausgebaut. Der Grundstein für diesen Schritt wurde beim offiziellen Signing am 21. Juli 2025 in Linz gelegt. Mit der Einbringung des IT-Teilbetriebs erhält die RLB Kärnten künftig 2,2 Prozent der bestehenden Anteile der RAITEC und eine Vertretung im Aufsichtsrat. Sowohl alle 52 Mitarbeiter als auch die bestehende Infrastruktur werden übernommen. Künftig werden die Raiffeisenbanken in Kärnten vollumfänglich von der RAITEC betreut. 

„Der neue RAITEC-Standort in Klagenfurt bedeutet einen nächsten wichtigen Schritt für das Zusammenwachsen und für die Harmonisierung unserer Strukturen. Damit stärken wir weiter unsere Position am Markt, auch als IT-Dienstleister“, sagt Reinhard Schwendtbauer, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ. Mit der Integration könne man einerseits die vorhandenen System-Räume und -Flächen effizienter nutzen und andererseits Kompetenzen bündeln, so Schwendtbauer: „Durch Synergien sparen wir nicht nur Kosten, es entstehen auch neue Möglichkeiten, innovative IT-Lösungen gemeinsam weiterzuentwickeln.“ 

Gruppenfoto vom offiziellen Signing
Beim offiziellen Signing präsentieren RLB OÖ-Beteiligungsvorstand Gerald Aichhorn, Stefan Sandberger, Georg Messner und RLB Kärnten-Vorstandssprecher Manfred Wilhelmer die neue Standortkarte der RAITEC. © Raitec/Wakolbinger

Synergien heben

Der IT-Betrieb für die Raiffeisenbankengruppe Kärnten wird derzeit von der RLB Kärnten über das Raiffeisen Rechenzentrum Kärnten (RRK) in Klagenfurt geführt. Neben sämtlichen Hard- und Software-Services betreut das RRK auch Marktkunden. „Speziell im IT-Bereich gibt es großes Potenzial, Synergien zu heben – egal, ob bei den angebotenen Dienstleistungen und Produkten, in der Personalverwaltung, bei Lizenzen oder in der Beschaffung. Davon profitieren vor allem auch die Kunden“, ergänzt Stefan Sandberger, Generaldirektor-Stellvertreter der RLB OÖ und Aufsichtsratsvorsitzender der RAITEC.

Dass die Zusammenführung der IT-Betriebe für die Raiffeisen Landesbank Kärnten einen strategischen, operativen und wirtschaftlichen Nutzen vereint, unterstreicht Vorstandsdirektor Georg Messner: „Die Raiffeisen Landesbank Kärnten begrüßt die Zusammenführung der IT-Betriebe und die damit verbundene Bündelung des Know-hows auf beiden Seiten. Wir werden Teil eines starken, innovativen Teams und sichern so unseren gemeinsamen zukünftigen Erfolg.“

Gemeinsame Cyber Security

Einige IT-Betriebsservices für die Raiffeisen Bankengruppe Kärnten wurden bisher schon von der RAITEC erbracht. Die schrittweise Integration in einen größeren Verbund ermöglicht es nun, gemeinsam an neuen Lösungen zu arbeiten, um Technologiesprüngen und den zunehmenden regulatorischen Vorgaben auf nationaler und internationaler Ebene zu begegnen.

„Die regulatorischen Anforderungen sind für alle gleich. Deshalb macht es Sinn, diese Themen nicht doppelt zu bearbeiten. Wir können jetzt Know-how und bestehende Prozesse teilen und implementieren. Die Harmonisierung bringt uns damit wesentliche Kosteneinsparungen, großer Benefit ist auch ein gemeinsamer Weg bei zentralen Themen wie etwa KI oder Cyber Security“, erklärt Schwendtbauer. 

Der Fokus der RAITEC liegt ausschließlich auf IT-Dienstleistungen im Finanz- und Versicherungsbereich, dabei werden auch Banken außerhalb des Raiffeisen-Sektors serviciert. „Mit der Integration des Standorts Klagenfurt stärken wir nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern sichern auch Arbeitsplätze vor Ort. Regionalität spielt neben Sicherheit auch im Daten-Management eine zunehmend wichtige Rolle“, sagt RAITEC-Geschäftsführer Arthur Greiderer. Die RAITEC bekomme aber nicht nur einen strategisch wichtigen neuen Standort dazu, sondern vor allem auch hochqualifizierte IT-Fachkräfte. Insgesamt zählt das Unternehmen nun 643 Mitarbeiter, die einen Jahresumsatz von rund 200 Mio. Euro erwirtschaften. 

„Eine gemeinsame IT-Lösung für den Sektor in Österreich ist ein Ziel, das wir längerfristig verfolgen.“

Reinhard Schwendtbauer

Erweiterungen im Gespräch

Die RAITEC ist nun in fünf Bundesländern aktiv und über eine weitere Ausdehnung wird nachgedacht, wie Reinhard Schwendtbauer verrät: „Die Harmonisierung unserer Strukturen, und dazu gehört natürlich auch die IT, ist immer wieder ein Thema, über das wir gemeinsam im Sektor sprechen. Der Wille und die Bereitschaft sind vorhanden, die Stärke unseres Sektors und damit die Schlagkraft am Markt weiter zu erhöhen.“ 

Ein Rechenzentrum für die gesamte Raiffeisenbankengruppe Österreich ist für Schwendtbauer in Zukunft durchaus vorstellbar: „Eine gemeinsame IT-Lösung für den Sektor in Österreich ist ein Ziel, das wir längerfristig verfolgen. Es kommt aber auf den richtigen Zeitpunkt und die optimalen Rahmenbedingungen an.“

AusgabeRZ31-2025

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