Seit der Premiere 2021 stellt der Marketing Day einen internationalen Treffpunkt zum Thema Marketing für die gesamte Raiffeisen Bank International (RBI) dar und verzeichnet Jahr für Jahr wachsenden Andrang. Zielgruppe sind Marketingverantwortliche ebenso wie Mitarbeiter aus den Bereichen Retail, Firmenkundengeschäft oder Financial Institutions, die in engem Austausch mit Marketing stehen. Seit 2024 sind zudem auch Kollegen aus den Raiffeisen-Landesbanken dabei.
Auch heuer kamen Ende September wieder 220 Gäste aus der gesamten RBI-Gruppe, den Netzwerkbanken in Zentral- und Osteuropa sowie den Tochterunternehmen in Wien zusammen. RBI-CEO Johann Strobl zeigte sich in seinen Begrüßungsworten zufrieden mit der Geschäftsentwicklung: „Wir haben ein sehr gutes Wachstum bei Neukunden erreicht, und das zeigt, dass die Investitionen der letzten Jahre nun Früchte tragen.“ Besonders im Retailbereich sei die Entwicklung erfreulich, während sich Investitionen im Corporate-Segment etwas langsamer entwickelten.
Mit Blick auf die Zukunft betonte Strobl, dass nach der „Vision 2025“ nun ein neues Kapitel beginne: „Die Welt hat sich verändert, und es ist Zeit für eine neue Ausrichtung. Wir wollen näher an den Bedürfnissen der Kunden sein.“ Ein wesentliches Ziel sei es, die Zahl der Kunden in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln – und zwar primär durch organisches Wachstum.

KI als Marketing-Instrument
Wie Marketing diesen Wachstumspfad konkret unterstützt, zeigte im Anschluss Christoph Kullnig, Head of Group Marketing, mit Verweis auf das Marketing Playbook der RBI auf. Dieses bündelt zentrale Initiativen in den Bereichen Governance, Kunden, Fundament und Kultur. „Wir haben in den vergangenen Jahren die Basis geschaffen, nun ernten wir die Früchte. Marketing ist ein Treiber für das künftige Wachstum“, sagte er.
Kullnig betonte die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und sprach in diesem Zusammenhang von einer „kognitiven Revolution“, welche die Menschheit gerade erlebe. Rund 80 Prozent der Content-Produktion sollen künftig mithilfe von KI erfolgen – ein Schritt, mit dem sich die RBI an die Spitze der Branche setzen möchte. Gleichzeitig gehe es darum, die Effizienz zu steigern, etwa durch ein besseres Verhältnis von Produktions- zu Mediakosten.
Den Bogen zur kulturellen Dimension der Digitalisierung spannte David Arnoux, Gründer des Venture Studios Humanoidz. Er sprach in seiner Keynote über den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf Kultur und Organisationen und machte deutlich, dass die Entwicklung nicht aufzuhalten sei. Die eigentliche Frage sei, wie man damit umgeht: „Wir können die Geschwindigkeit nicht bremsen – aber wir können entscheiden, ob wir an der Spitze stehen oder zurückfallen.“ Arnoux plädierte für Mut zum Experimentieren und eine Unternehmenskultur, die Lernen und Fehler zulässt.

Parallelen zum Sport
Eine sportliche Perspektive auf Wachstum und Wettbewerb brachten Snowboard-Olympiasiegerin Anna Gasser und die ehemalige serbische Welthandballerin Andrea Lekić ein. Gasser sprach offen über ihre Schulterverletzung, die sie seit dem Sommer zur Zwangspause zwingt: „Als Athletin ist das Härteste, nicht das tun zu können, was man liebt. Aber manchmal lernt man mehr aus Rückschlägen als aus Erfolgen.“ Ihr Ziel bleibe die kommende Olympiasaison, für die sie konsequent trainiere.
Lekić, die ihre Karriere nach der vergangenen Saison beendet hat, schilderte den Übergang ins Leben nach dem Profisport: „Es ist ein neuer Abschnitt, eine Achterbahn der Gefühle. Vielleicht sogar der größte Kampf bisher – aber ich bin dankbar für alles, was ich erreicht habe.“
Beide Sportlerinnen waren sich einig, dass Erfolg sowohl im Hochleistungssport als auch im Marketing von Ausdauer, Resilienz und dem richtigen Team abhängt – und dass auch Rückschläge Teil des Wachstums sind.
„Wir haben mit dem Marketing Day ein Format geschaffen, in dem wir Information, Inspiration und Teambuilding ideal verknüpfen. Mit unserem Motto ‚Make growth happen‘ ist es uns gut gelungen, den Schwerpunkt auf Wachstum zu legen und ich bin in puncto Zielerreichung sehr zuversichtlich“, zog Kullnig zufrieden Bilanz über die Veranstaltung.