Russisches Urteil belastet RBI-Tochter

Die AO Raiffeisenbank bildet 339 Mio. Euro Rückstellung nach russischem Gerichtsurteil im Rasperia-Verfahren.

Die russische Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI), die AO Raiffeisenbank, wird im 4. Quartal 2025 eine Rückstellung von 339 Millionen Euro bilden. Grund ist ein aktuelles Urteil des Schiedsgerichts in Kaliningrad im zweiten Rechtsstreit des sanktionierten Unternehmens Rasperia Trading Limited gegen den Baukonzern Strabag, dessen österreichische Kernaktionäre sowie gegen die AO Raiffeisenbank.

Das Gericht entschied, dass Strabag und ihre österreichischen Hauptaktionäre 339 Millionen Euro an Rasperia zahlen müssen. Das Urteil kann dabei auch über die Vermögenswerte der AO Raiffeisenbank vollstreckt werden. Die Bank kündigte an, Berufung mit aufschiebender Wirkung einzulegen.

Der zugesprochene Betrag setzt sich laut Gericht aus angeblich nicht geleisteten Entschädigungen im Zusammenhang mit der Kapitalherabsetzung von Strabag im Jahr 2024, nicht ausbezahlten Dividenden für 2024 sowie aufgelaufenen Zinsen zusammen.

Die Rückstellung wird nach IFRS-Rechnungslegungsstandards gebucht. Für den RBI-Konzern außerhalb Russlands hat das Urteil keine finanziellen Auswirkungen. Auch die harte Kernkapitalquote der RBI bleibt mit 15,7 Prozent (Q3/2025) unverändert – selbst unter der Annahme, dass das Eigenkapital der AO Raiffeisenbank vollständig verloren geht und keine Entschädigung erfolgt.

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