Das neue Lagerhaus-Zentrallager in Salzburg-Bergheim wird zur Logistik-Drehscheibe mit 20.000 Quadratmeter Außenanlage, 18.000 Palettenstellplätzen und Platz für 10.000 Lagerartikel. „Wir sind stolz auf dieses Vorzeigeprojekt. Mit dieser Investition sehen wir die Salzburger Lagerhäuser gut gerüstet für die Zukunft“, sagt Heinz Konrad, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Salzburg (RVS), bei der Eröffnungsfeier.
24 Millionen Euro investierte der RVS in das neue Logistikgebäude. Dazu gehören auch Büro- und Erholungsräume für die 60 Mitarbeiter, die künftig im neuen Zentrallager arbeiten werden. Von Bergheim aus werden die 29 Salzburger Lagerhäuser, aber auch Lagerhäuser in Bayern, Oberösterreich und Südtirol beliefert. „Die sich ständig ändernden Anforderungen an die Logistik machten eine Modernisierung erforderlich“, erklärt Anna Doblhofer-Bachleitner, die in der RVS-Geschäftsleitung unter anderem für die Warenbetriebe verantwortlich ist. Die in die Jahre gekommene „Schlachthofhalle“ wurde abgebrochen und die verbliebenen Hallen miteinander verbunden. 15 Monate dauerte der Bau.
Grüner Lebensraum
Das Lager sei dabei nicht nur logistisch, sondern auch ökologisch ein Vorzeigeprojekt, so Generaldirektor Konrad. Dafür wird vor allem der Platz auf den Dächern genutzt. Eine Photovoltaik-Anlage mit 1.816 Modulen soll künftig den kompletten Lagerbereich sowie die Warendirektion mit Strom versorgen. Auch die Umstellung des Fuhrparks auf E-LKW ist vorgesehen. „Es gibt bereits E-Ladestationen. Für kürzere Strecken werden Elektro-LKW genutzt“, sagt Doblhofer-Bachleitner.
Auf dem Dach der neuen Lagerhalle ist zudem eine kleine Öko-Oase entstanden. Sand- und Kiesflächen, Grünzonen und Totholz säumen das Biodiversitätsdach, das mit 6.900 Quadratmetern die Größe eines Fußballfeldes hat. Das Totholz ist für die Ansiedlung von Wildbienen gut geeignet, die Insekten sollen dort ein Zuhause finden. „Mit dem Biodiversitätsdach entsteht grüner Lebensraum und ein Rückzugsort für Bienen, Vögel und Insekten“, freut sich Andreas Derndorfer, RVS-Geschäftsleiter für Unternehmenssteuerung und Nachhaltigkeitsmanagement. Die Stadt gab die Anregung für das erste Biodiversitätsdach im Bundesland Salzburg. Der Vorschlag sei sofort auf offene Ohren gestoßen, betont Derndorfer. Um zu schauen, was sich in Zukunft für Leben auf den Dächern des neuen Zentrallagers ansiedelt, vereinbarte der RVS eine Kooperation mit der Universität Salzburg. Das Dach wird nun beforscht.
Mehr Platz, mehr Effizienz
Darunter reihen sich 7.000 neue Palettenstellplätze. Kommissioniert wird dort bis zu einer Lagerguthöhe von neun Metern. Dabei kommen Stapler zum Einsatz, die induktiv durch die schmalen Gänge geführt werden. „Es stehen uns nun 20 Prozent mehr Lagerstellplätze zur Verfügung“, sagt Wolfgang Schröcker, Prokurist bei den Warenbetrieben. Zudem wurden zehn neue LKW-Laderampen errichtet. „Wir können nun den Wareneingang- und Warenausgangsbereich trennen“, so Schröcker. Das ermögliche ein deutlich effizienteres Arbeiten. Gelagert wird alles, was in den Lagerhäusern verkauft wird. Zudem biete die neue Logistik-Drehscheibe auch noch ausreichend Platz für eine künftige Erweiterung des Lagersortiments.
400 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete der Raiffeisenverband Salzburg im vergangenen Jahr mit den Lagerhäusern. „Der Geschäftsbereich Ware hat eine hohe strategische Relevanz für uns“, betont Generaldirektor Konrad. Insgesamt 29 Lagerhäuser, ein Bio-Mischfutterwerk, sieben Fachwerkstätten und 24 Tankstellen umfasst der Bereich. „Die Investition ist auch ein Beitrag zur Stärkung der Region. Das ist Teil unseres Förderauftrags“, so Konrad. Die Warenbetriebe seien mit 750 Mitarbeitern einer der wichtigsten Nahversorger im Bundesland Salzburg.
