Jazz, Klassik und Theater – Salzburgs Kulturvielfalt 2025/26

Der neue Leiter der Salzburger Kulturvereinigung gibt Einblicke in die kommende Spielsaison 2025/26 – mit heimischen und internationalen Größen.

Wenn es um Konzerte in der Mozartstadt Salzburg geht, so ist die Salzburger Kulturvereinigung der führende Veranstalter. Drei zentrale Themen vereint sie unter einem Dach: die Veranstaltung von Konzerten, das Salzburger Straßentheater und die Leitung der Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte. Mit kommender Saison 2025/26 ist Benjamin Schmid als neuer künstlerischer Leiter für das Musikprogramm verantwortlich. Dem international bekannten Geiger, Professor und Kulturmanager ist es ein großes Anliegen, „unsere Musikstadt Salzburg mit einem überragenden Konzertprogramm für die Menschen vor Ort, aus der Region und für unsere Gäste zu versorgen“. 

Jazz mal drei

Als Highlight präsentierte der neue künstlerische Leiter eine dreiteilige Jazzschiene, die neben dem großen All-Star Django Reinhardt-Abend „Django Drom“ mit Großmeister Biréli Lagréne auch das Orjazztra Vienna mit Christian Muthspiel nach Salzburg bringen wird. Den Auftakt zur Jazzserie bildet Thomas Gansch symphonisch als One-Man-Show mit dem Tonkünstler-Orchester NÖ im Großen Festspielhaus. „Dass wir nun in Salzburg den Jazz wieder auf einer großen Bühne präsentieren werden und damit auch neue Publikumskreise ansprechen, freut mich ganz besonders“, betont Präsident Hans Schinwald. 

Im Sommer zieht das Salzburger Straßentheater zum 55. Mal durch die Stadt und die Dörfer im Salzburger Land. Heuer wird in diesem Rahmen Georg Clementis Inszenierung „Russisch Roulette“, eine französische Komödie von Flavia Coste in einer Bearbeitung von Georg Clementi, als deutschsprachige Erstaufführung auf die Bühne gebracht. Außerdem sind die Straßentheater-Profis Alex Linse als Patient und Detlef Trippel als Therapeut wieder mit dabei – musikalisch umrahmt von den zwei Chansonsängern Anja Clementi und Eric Lebeau.

Designierter Präsident Hansjörg Brunner, Geschäftsleiterin Josefa Hüttenbrenner, Präsident Hans Schinwald und Benjamin Schmid mit dem neuen Saisonprogramm für 2025/26. © SKV/Leopold
Präsentieren das Programm: Designierter Präsident Hansjörg Brunner, Geschäftsleiterin Josefa Hüttenbrenner, Präsident Hans Schinwald und Benjamin Schmid mit dem neuen Saisonprogramm für 2025/26. © SKV/Leopold

Auf der Bühne

Die diesjährigen Orchester bleiben meist für drei Konzertabende – eine Art „Mini-Residence“ – im Großen Festspielhaus oder gastieren für Sonderkonzerte. Mit dabei sind unter anderem das Gürzenich-Orchester Köln, das Orchestra Sinfonica di Milano, das Royal Scottish National Orchestra, die Slowakische Philharmonie, das Vancouver Symphony Orchestra und die Zagreb Philharmonic. Österreichische Klangkörper sind mit den Wiener Symphonikern, dem Tonkünstler-Orchester NÖ, dem Mozarteumorchester Salzburg, der Philharmonie Salzburg, den Salzburger Orchester Solisten (SAOS) und dem Orchester der Salzburger Kulturvereinigung vertreten. Was die Dirigenten betrifft, so dürfen sich die Besucher etwa auf Andrey Boreyko, Thomas Søndergård, Andrés Orozco-Estrada, Daniel Raiskin, Otto Tausk, Alexander Soddy, David Runtz, Carlo Benedetto Cimento und viele mehr freuen. Auch namhafte Instrumentsolisten werden in der kommenden Saison auf der Bühne stehen: Akiko Suwanai (Violine), Angela Hewitt (Klavier), Vivi Vassileva (Schlagzeug), Augustin Hadelich (Violine), James Ehnes (Violine), Francesco Piemontesi (Klavier) und Wayne Marshall (Orgel), um nur einige zu nennen. 

Insgesamt stehen den Besuchern 49 musikalische Veranstaltungen in sieben verschiedenen Spielstätten in der Salzburger Altstadt zur Auswahl. „Jedes Konzert ist etwas Besonderes – musikalisch und daher auch gesellschaftlich“, freut sich der künstlerische Leiter auf seine neue Aufgabe und verspricht dem Publikum: „Es wird ein Fest, ja viele Feste, und ich freue mich außerordentlich auf jedes einzelne Konzert!“

Besonderes Augenmerk wird auch auf Musikvermittlungsformate für Jugendliche und Erwachsene gelegt. So werden etwa Einführungsvorträge vor Abokonzerten, Workshops in Schulen, Probenbesuche, Meet&Greet-Möglichkeiten mit Künstlern oder Backstagebesuche angeboten. 

Neues Trakl-Gedicht

Die Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte unter der Leitung von Hans Weichselbaum ist das ganze Jahr über werktags um 14 Uhr für Führungen geöffnet. Trakls Präsenz ist auch bei einem Spaziergang durch Salzburg spürbar und „lesbar“. Zehn Tafeln mit Gedichten von Georg Trakl in Salzburg sollen deutlich machen, dass der Dichter in seiner Geburtsstadt, in der er bis zu seinem 21. Lebensjahr gewohnt hat, prägende Erfahrungen gemacht hat, die mit bestimmten Örtlichkeiten verbunden sind. Zuletzt wurde am 4. April 2025 im Arkadengang beim Furtwängler-Park das Gedicht „Kleines Konzert“ angebracht. Derzeit erfolgt die Neugestaltung des Waagplatzes, wo bis zum Sommer auch ein Trinkbrunnen an den Dichter erinnern soll.

AusgabeRZ16-2025

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