Sozialfonds ins Leben gerufen

Caritas und RLB Steiermark appellieren, den Teuerungsbonus zu spenden, wenn dieser nicht wirklich benötigt wird.

Martin Schaller und Erich Hohl präsentieren den Wir hilft-Sozialfonds.
Martin Schaller, Generaldirektor der RLB Steiermark, und Erich Hohl, Vizedirektor der Caritas Steiermark, wollen weg vom Prinzip „Gießkanne“. (c) RLB Steiermark/photoworkers.at

„In dieser Zeit bedarf es Solidarität und Hilfe“, betonte Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark bei der Präsentation des Sozialfonds „Wir hilft – für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ gemeinsam mit Erich Hohl, Vizedirektor der Caritas Steiermark. „Ich brauche den Teuerungsausgleich wirklich nicht“, sagt Schaller geradeheraus: „Aber es gibt sehr viele, die auf Hilfe angewiesen sind. Meine Tochter brachte mich auf die Idee, dass alle, die diese staatliche Unterstützung nicht benötigen, diese an jene weiterreichen sollen, die diese Hilfe fürs Leben wirklich brauchen.“ 

Immer mehr Menschen würden die täglichen Kosten über den Kopf wachsen, gleichzeitig befinde sich das Wirtschaftswachstum im Sinkflug. „Ich kann eine Rezession nicht mehr ausschließen“, so Schaller. „Gleichzeitig möchten wir Mut geben und nicht Düsternis malen.“ Bis Jahresende will man im ganzen Bundesland Steiermark an die 300.000 „Finanz-Checks“ mit Kunden durchführen, um etwa finanzielle Engpässe durch Nachzahlungen bei Strom und Gas besser bewältigen zu können. Und beim „Online E-Dialog“ am 28. September geben Fachleute Tipps zu erneuerbarer Energie, Installierung von Photovoltaik und Solarthermie, samt den angebotenen Förderungen und der entsprechenden Finanzierung.

Mit 100.000 Euro Basisfinanzierung unterstützt die RLB Steiermark den Wir hilft – Sozialfonds. Schaller rechnet in den kommenden Monaten mit Solidaritätszahlungen von rund einer Million Euro. Man sei bereits mit Persönlichkeiten im Gespräch, die öffentlich die Aktion unterstützen wollen.

„Massive finanzielle Sorgen betreffen immer mehr Menschen, die es früher gut geschafft haben“, bringt Erich Hohl die Lage auf den Punkt. „Die Armut dringt in die Mitte der Gesellschaft vor. Je größer unser Spielraum ist, umso besser können wir helfen. Deshalb bitten wir um ein Zeichen der Solidarität für jene, die existenziell auf Hilfe angewiesen sind.“ 

Schaller will „in keiner Weise Kritik an staatlichen Unterstützungsmaßnahmen üben. Dennoch bekommen viele Menschen viel Geld, die es in keiner Weise benötigen. Diese Leute können einen wirksamen Beitrag leisten, indem sie ihren Bonus spenden, das ist der Kern dieser Idee. Auf der einen Seite gibt es in der RLB rund 20 Milliarden Euro an Sparleinlagen, auf der anderen Seite können sich viele Menschen das tägliche Leben nicht mehr leisten.“