Viele Spargelfans können es kaum glauben, aber aufgrund der hohen Temperaturen konnten die ersten Spargelstangen schon geerntet werden. „Einen historischen Frühstart legt heuer die Ernte von Spargel und anderen Gemüsearten hin. Durch anhaltende Bodentemperaturen über 10 Grad hatte der Spargel ideale Wachstumsbedingungen. Erste Betriebe können schon jetzt kleinere Mengen ernten“, erklärt Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich. Bleibt das Wetter weiterhin warm und stabil, gebe es bereits Anfang April frischen heimischen Spargel auch in den Supermärkten – zwei bis drei Wochen früher als üblicherweise.
Momentan ist in den Supermarktregalen importierte Stangenware aus Spanien, Griechenland und Italien zu finden, wo die Produktions- und Sozialstandards deutlich niedriger seien als in Österreich, so Moosbrugger: „Mit dem Griff zu heimischer Qualität erhalten die Konsumenten hingegen einen Spargel, der frisch geerntet und regional erzeugt worden ist. Das spart CO2, schützt das Klima und gewährleistet höchste Qualität. So kann der Spargel mit gutem Gewissen genossen werden.“
Anbaufläche unverändert
Insgesamt bauen die heimischen Spargelbauern das beliebte Edelgemüse auf rund 760 Hektar an, was in etwa der Vorjahresfläche entspricht. 2023 betrug die Erntemenge bei deutlich späterem Erntebeginn knapp über 2.300 Tonnen. Heuer wird mit höheren Erträgen gerechnet. Der Anteil des weißen Spargels, auch Bleichspargel genannt, macht mit zwei Drittel den Großteil aus. Dieser schmeckt im Vergleich zu Grünspargel besonders mild und weniger intensiv. Grüner Spargel ist kräftiger und würziger als sein weißer Verwandter und enthält mehr Vitamin C. Daneben gibt es noch Purpurspargel, der wie grüner Spargel über der Erde abgeschnitten wird.
Quietschende Qualität
Qualitativ einwandfreier Spargel besitzt einen festen, geschlossenen und unbeschädigten Kopf. Beim Aneinanderreiben quietscht er und lässt sich leicht brechen. Die Schnittflächen sollen zudem glatt und prall, die Schnittenden frisch, hell und nicht zusammengeschrumpft oder verfärbt sein. In einem feuchten Tuch eingewickelt halten ungeschälte Stangen einige Tage im Kühlschrank.
Im Vergleich zum ausländischen Pendant kostet heimische Qualität etwas mehr. „Die heimischen Gemüsebaubetriebe leiden seit Jahren unter den hohen Lohnnebenkosten, die im Vergleich zum benachbarten Ausland zu massiven Wettbewerbsverzerrungen führen“, betont Moosbrugger. Durch die Inflation habe sich die Situation weiter verschärft.
