Genau zehn Jahre ist es her, dass das Chancenprogramm für Funktionärinnen ins Leben gerufen wurde. Damals betrug der Frauenanteil der Funktionärinnen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien nur 14 Prozent. „Das klare Ziel war es, Raiffeisen weiblicher zu machen“, wie Generalanwalt Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, rückblickend erzählt. Unterstützung hat er dabei von mehreren Seiten bekommen. „So etwas kann man nicht verordnen oder den Schalter umlegen – das ist ein Weg, auf den man sich macht, und der gelingt oder auch nicht.“ Dass dieser Weg bis dato sehr gut gelungen ist, beweisen die Zahlen: Heute sind 30 Prozent der Funktionäre Frauen, Tendenz steigend.
Ein großer Anteil des Erfolges kommt dabei Brigitte Sommerbauer zugute, die sich in Funktionärskreisen sehr für die Initiative eingesetzt hat. Außerdem stand Heidi Müller von Beginn an als Lehrgangsleiterin des Chancenprogramms Patin für das ehrgeizige Projekt, das heuer zehnjähriges Jubiläum feiert. „Dass wir die Zahlen erreicht haben, wo wir aktuell stehen, das ist von der hauptberuflichen Seite ein gerüttelt Maß von Ihrer Leistung“, richtete Hameseder seinen Dank an Müller. Für ihr langjähriges Engagement überreichte er der kürzlich pensionierten Lehrgangsleiterin die silberne Raiffeisen-Gründungsmünze.
„Best möglich vorbereitet“
Zu Beginn des Jahres ist Katharina Tschrepitsch in die Fußstapfen von Heidi Müller getreten und leitet seitdem den Lehrgang. Nun hieß sie gemeinsam mit Erwin Hameseder die zehn neuen Absolventinnen des Chancenprogramms willkommen, denen im feierlichen Rahmen ihr Abschlussdiplom überreicht wurde. Der Obmann gratulierte herzlich zum Erfolg und warf gleichzeitig einen Blick auf das aktuelle Weltgeschehen. Zahlreiche geopolitische Krisen und Konflikte sorgen aktuell für Verunsicherung unter den Menschen. Auch in Österreich komme es dadurch zu einem Verlust von Vertrauen, so Hameseder. Das dritte Rezessionsjahr, kein zu erwartendes Wirtschaftswachstum und gestiegene Risikokosten seien besonders für Banken eine Herausforderung, der man sich stellen müsse. „Sie sind für solche Situationen bestmöglich vorbereitet“, richtete er sein Vertrauen an die ausgezeichneten Absolventinnen. Mit dem erworbenen Rüstzeug stehe einer Funktion als Spitzenfunktionärin demnach nichts mehr im Weg.
Gemeinsam mehr bewegen
Begonnen hat der Weg für die zehn Teilnehmerinnen im September 2024. Ziel des Programmes war und ist es, die Stimme der Funktionärinnen zu betonen und weibliche Stärken in den Entscheidungsebenen zu forcieren. Im Rahmen von drei Modulen wurden die Teilnehmerinnen in unterschiedlichen Bereichen geschult. Zentrale Themen an den insgesamt fünf Weiterbildungstagen waren die Macht der Stimme mit Stimm- und Sprechexpertin Ingrid Amon, erfolgreiche Verhandlungstaktiken mit Verhandlungsexperten Stefan Doblhofer und überzeugende Kommunikation mit Kommunikationsexpertin Monika Herstrith-Lappe.
Stellvertretend für alle ihre Kolleginnen bedankte sich Rafaela Obetzhauser bei Erwin
Hameseder für die langjährige Unterstützung und Förderung des Chancenprogrammes. „Wir haben diesen Weg gemeinsam begonnen, jetzt liegt es an uns, wie wir diesen Weg weiter gestalten wollen. Denn ich glaube, wir bewegen und nur ein ‚Wir‘ macht’s möglich.“