Artenvielfalt vor den Vorhang

Bereits zum vierten Mal wurden naturnahe Gärten mit dem #beeraiffeisenAWARD der Tiroler Raiffeisenbanken prämiert.

„Als wir vor vier Jahren den #beeraiffeisenAWARD ins Leben riefen, wollten wir mit diesem Preis ganz bewusst mustergültige Naturgärten und Artenvielfaltsprojekte vor den Vorhang holen. Denn der Mensch lernt nun mal am besten durch Vorbilder und von konkreten Beispielen“, erklärt Reinhard Mayr, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Landesbank Tirol und Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol, bei der Preisübergabe.

Breiteres Bewusstsein

Die konstant steigenden Einreichungen seien ein klares Indiz dafür, dass das Thema Wildbienen und Insekten mittlerweile in der breiten Bevölkerung angekommen sei, freut sich auch Projektleiterin und Raiffeisen-Werbung-Tirol-Geschäftsführerin Christine Hofer über die breite Resonanz des Wettbewerbs. „Heuer erreichten uns auffallend viele Bewerbungen von engagierten Privatpersonen, die ihre Gärten in den letzten Jahren konsequent neu angelegt und der Natur somit wieder etwas zurückgegeben haben.“

Die insgesamt 70 Einreichungen wurden wieder von einer Jury bewertet, der neben Wolfgang Bacher, dem naturpädagogischen Leiter von Natopia, auch Matthias Karadar, Leiter von „Natur im Garten“, sowie Stefanie Pontasch von der Tiroler Umweltanwaltschaft angehörten. Die Raiff­eisen-Bankengruppe Tirol war durch ihren Sprecher Reinhard Mayr und RLB-Tirol-Nachhaltigkeitsmanager Martin Stolz vertreten.

Naturnaher Nutzgarten ausgezeichnet

In der Kategorie Privatperson ging der #beeraiffeisenAWARD dieses Mal an die Familie Sonderegger aus Angath, die Teile ihres bestehenden Gartens nach einem Umbau zu einem naturnahen Nutzgarten für Mensch und Tierwelt umgestaltet hat. Neben einer Wildblumenwiese pflanzte man alte Obst- und Gemüsesorten, legte einen kleinen technikfreien Teich an und schuf einen Altholzbereich und mehrere Komposthaufen. Zudem basiert der gesamte Garten auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft.

In der Kategorie Schulen und Kindergärten fiel das Votum auf das Projekt „Wilde Mieter“ des Innsbrucker Reithmanngymnasiums. Achtsames (Wild-)Pflanzentauchen und Blumenlaufen sind beim dortigen Fachlehrer Thomas Berti längst fester Bestandteil des Lehrplans, ebenso die Bepflanzung und Pflege der diversen Gärten oder die Betreuung der dort lebenden Schweine, Bienen oder Salto-Tauben. In diesem Schuljahr haben die Schüler unter seiner Anleitung ein Sandarium für Wildbienen angelegt, aus dem Aushubmaterial ein Hügelbeet mit Kräutern gestaltet, weiters Totholz gestapelt und eine Streuobstwiese gepflanzt. „Hier lernen die Schüler sprichwörtlich fürs Leben“, befand die Jury.

Brixlegg blüht auf

Den Preis in der Kategorie Gemeinden und Vereine nahmen der Brixlegger Bürgermeister Rudolf Puecher, die Obfrau des Umweltausschusses Lea Ventura und Umwelt- und Abfallberater Florian Jeram-Kofler für „Brixlegg blüht auf“ entgegen. Bereits 2018 hat sich Brixlegg dem Pilotprojekt „Blüten.Reich“ der Tiroler Umweltanwaltschaft angeschlossen. Allein in der großen Kreisverkehrsinsel beim Ortseingang wurden in der Folge mit freiwilligen Helfern 7.500 Blumenzwiebeln gepflanzt und unerwünschte Beikräuter ausgejätet. Zudem wurden die Wildblumenflächen im Ort kontinuierlich erweitert. „Mit diesem konstanten Engagement gegen das Insektensterben hat sich Brixlegg als echte Vorzeigegemeinde positioniert“, urteilte die Jury.

In der Kategorie Unternehmen und Institutionen entschied sich die Jury für die blühenden Dachgärten des Gartenhotels Linde in Ried im Oberinntal. Hotelchefin Heike Rietzler und ihr Sohn Max haben dieses Projekt in der Corona-Zeit gestartet und damit den bereits bestehenden naturnahen Garten um weitere wild blühende Flächen erweitert, die nun einer Vielzahl von Insekten, Vögeln und Kleintieren neuen Lebensraum bieten.

Neben dem Preisgeld erhielten die Preisträger des #beeraiffeisenAWARD auch in diesem Jahr wieder eine vom Wildbienen-Experten Bacher fachgerecht angefertigte Nisthilfen-Trophäe. „Damit nicht nur ihr, sondern auch die Wildbienen in euren Gärten etwas zum Jubeln haben“, merkte Mayr launig an.

AusgabeRZ37-2024

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