Der Wandel im Zahlungsverkehr ist in vollem Gange, das zeigt die „Zeb Payment Study 2025“: Digitale Zahlungen nehmen zu, während Bargeld seltener genutzt wird. Vorangetrieben wird dieser Trend von den jüngeren Generationen: Mehr als 60 Prozent der Europäer zwischen 18 und 35 Jahren nutzen Mobile Wallets für ihre täglichen Transaktionen. Vorreiter einer bargeldlosen Gesellschaft sind Länder wie Schweden und Finnland.
Bis 2027 wird der Gebührenpool für Retail-Payments in der EU voraussichtlich ein Gesamtvolumen von 105 Mrd. Euro erreichen, das bedeutet ein jährliches Wachstum um die 7 Prozent. Vor allem in Ländern mit hohem Bargeldanteil wird dieser Trend deutlich spürbar sein. So werden in Österreich nach wie vor mehr als die Hälfte der Transaktionen in bar abgewickelt.
Frühzeitig investieren
Vor allem Zahlungsanbieter für den Handel und Dienstleistungssektor dürften von dem Rückgang der Bargeldnutzung profitieren, denn zwei Drittel des Gebührenpools werden auf der Empfängerseite eingehoben werden. Auf der Konsumentenseite stehen hingegen vor allem Banken vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten, um im wachsenden Markt konkurrenzfähig zu bleiben, analysiert Nikola Jelicic, Partner bei Zeb, und ergänzt: „Der Wandel ist eine Chance. Wer frühzeitig in digitale Lösungen investiert, wird langfristig profitieren. Neben Kreditkarten gewinnen vor allem Account-to-Account-Zahlungen und digitale Wallets an Relevanz.“
Mit der Payment Services Directive 3 (PSD3) und der Payment Services Regulation (PSR) legt die EU die Grundlage für mehr Sicherheit und Transparenz im Zahlungsverkehr. Banken und Zahlungsdienstleister würden damit neue Chancen erhalten, innovative Services und moderne Sicherheitslösungen voranzutreiben. Auch die Einführung von Echtzeit-Überweisungen treibe diesen Wandel voran und unterstütze den Aufbau effizienter digitaler Infrastrukturen, so Jelicic.
„Neue Regulierungen wie Instant Payment schaffen wichtige Anreize für Innovationen. Entscheidend ist, wie Banken und Unternehmen diese Chancen nutzen, um ihre Services für Kunden noch besser und sicherer zu gestalten“, so der Experte.
Trotz technologischer Innovationen bleibe Vertrauen im Zahlungsverkehr entscheidend. „Wer in eine starke Kundenbindung investiert, wird auch in einer digitalisierten Zahlungs- und Bankingwelt eine zentrale Rolle spielen“, ist Jelicic überzeugt, dass Banken durch die zunehmende Digitalisierung nicht an Bedeutung verlieren.
Automatisierte Prozesse
Die Zukunft des Zahlungsverkehrs wird von einem Zusammenspiel aus Regulierung, Marktveränderungen und technologischen Innovationen bestimmt. Die Studie zeigt auch, dass Banken, Händler und Zahlungsdienstleister zunehmend auf Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Echtzeit-Zahlungen setzen. Vor allem biometrische Sicherheitslösungen und die Integration digitaler Wallets in bestehende Plattformen prägen die neuen Standards im Payment. Der Trend geht klar in Richtung automatisierter Prozesse, die für Verbraucher kaum spürbar sind, aber den Alltag erleichtern.