„Die Strategie geht auf“

Die Raiffeisenbank Stockerau wächst im Kundengeschäft überdurchschnittlich.

Seit Jänner 2020 verfolgt die Raiffeisenbank Stockerau eine neue Strategie. Vision, Mission und Unternehmenswerte wurden klar definiert und konkrete Handlungsfelder abgeleitet. „Alles, was wir eingeleitet haben, trägt Früchte“, berichtet Geschäftsleiter Peter Karlik. Die positiven Entwicklungen lassen sich in den Zahlen 2021 ablesen: Die Bilanzsumme konnte erstmals die 500-Millionen-Euro-Marke überschreiten, ein Plus von 10,1 Prozent. Die Forderungen an Kunden legten um 10,7 Prozent zu; die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 8,6 Prozent. „Wir konnten das Kundengeschäft klar ausbauen“, freut sich Karlik.

Das Betriebsergebnis erhöhte sich von 4,1 auf 5,5 Mio. Euro – neben dem guten Kundengeschäft schlagen sich hier auch die Beteiligungserträge zu Buche. Auch die Risikovorsorgen konnten einen positiven Beitrag von 1,2 Mio. Euro leisten. „Wir konnten Wertberichtigungen bei Kunden auflösen und auch bei unserem Wertpapier-Nostrogeschäft haben wir positive Bewertungsergebnisse gehabt“, erklärt die für das Risiko zuständige Geschäftsleiterin Ursula Paul.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) der Raiffeisenbank Stockerau stieg somit um 77,5 Prozent auf 6,7 Mio. Euro. „Insgesamt ist das Jahr 2021 für die Raiffeisenbanken gut gelaufen, aber wir sind nochmal stärker gewachsen als der Durchschnitt“, betont Karlik. Die Betriebsergebnisspanne (Betriebsergebnis zu Bilanzsumme) verbesserte sich von 0,92 auf überdurchschnittliche 1,13 Prozent und die EGT-Spanne auf 1,39 Prozent. Die Erfolge 2021 lassen sich aber nicht nur in Zahlen messen. Der Sieg bei den Vertriebsmeisterschaften „Raiffeisen Champions“ spiegelt auch die Betreuungsqualität und -intensität wider. Die Anzahl der Kunden konnte insgesamt um 3 Prozent auf 15.000 gesteigert werden, damit liege man über dem Bevölkerungswachstum des Genossenschaftsgebiets. Zufrieden ist man auch mit der Steigerung der Eigenmittel um 10,9 Prozent auf erstmals über 50 Mio. Euro. Die Eigenmittelquote verbesserte sich auf 19,0 Prozent, damit liegt man deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen. „Wir haben über 18 Mio. Euro Puffer“, betont Paul, das lasse weiteres Wachstum zu. 

Weiter wachsen will man etwa bei der Anzahl der Vollkunden, also Kunden, die mit drei Produkten stärker an die Bank gebunden werden. Das heurige Jahr sei im Kundengeschäft jedenfalls gut angelaufen, so Karlik. Er rechnet mit Steigerungen bei den Nettozinserträgen und mit stabilen Provisionserträgen. Auch im Risikobereich schaue es weiterhin sehr gut aus, „aber die Betriebserträge 2022 werden aufgrund der Bewertung unseres Nostrodepots und der fraglichen Ausschüttung einer Dividende der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien leicht zurückgehen“.

Schärfen will man auch am Image als Genossenschaftsbank, deshalb holte man bei der Generalversammlung Justus Reichl, Generalsekretär-Stellvertreter des Österreichischen Raiffeisenverbandes, als Festredner. In seinem Vortrag „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“ analysierte er die Raiffeisenwerte Solidarität, Regionalität und Subsidiarität auf ihre Aktualität. „Wir sind die einzige Regionalbank in Stockerau, wo die Entscheidungen vor Ort getroffen werden“, betont Karlik einen wichtigen Punkt, der auch bei den Kunden sehr geschätzt wird.

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