Genossenschaften schaffen eine bessere Welt

2025 wurde zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt.

Mit dem ersten Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 wurde dazu aufgerufen, den Beitrag der Genossenschaften zur sozioökonomischen Entwicklung hervorzuheben, vor allem ihren Einfluss auf die Armutsbekämpfung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die soziale Integration. Unter dem Motto „Cooperatives Build a Better World“, also „Genossenschaften schaffen eine bessere Welt“, will man nun 13 Jahre später die nachhaltige globale Wirkung von Genossenschaften sichtbar machen – insbesondere, wenn es um die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bis 2030 geht.

Der Beschluss, das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften zu erklären, soll alle UN-Mitgliedstaaten und relevante Interessengruppen dazu ermutigen, den Beitrag von Genossenschaften zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zu stärken und zu fördern sowie das Bewusstsein dafür zu festigen.

„Genossenschaften sind in jedem Aspekt unseres Lebens präsent und erfüllen überall die SDGs“, betonte Ariel Guarco, Präsident der International Cooperative Alliance (ICA). „Dies ist das zweite Mal in der Geschichte, dass die UNO den Genossenschaften ein internationales Jahr widmet, und das ist kein Zufall. Angetrieben von der Sorge um alle Gemeinschaften haben Genossenschaften erfolgreich Wege gefunden, sich den verändernden Herausforderungen unserer Zeit anzupassen, und haben im Laufe der Geschichte wiederholt gezeigt, dass wir gemeinsam tatsächlich eine bessere Welt schaffen.“

Kooperativer Lebensstil

Offiziell eröffnet wurde das Internationale Jahr der Genossenschaften bereits im vergangenen November, im Zuge der ICA Global Cooperative Conference and General Assembly in Neu-Delhi. An der Eröffnungszeremonie nahmen über 3.000 Teilnehmer teil, darunter auch Indiens Premierminister Narendra Modi, der die wichtige Rolle der Genossenschaften in Indien hervorhob. Alleine in Indien sind rund 800.000 der weltweit etwa 3 Millionen Genossenschaften beheimatet, darunter auch die Indian Farmers Fertilisers Cooperative (IFFCO), die weltweit größte Genossenschaft, gemessen am Verhältnis des Umsatzes zum BIP pro Kopf.

„Für die ganze Welt sind Genossenschaften ein Geschäftsmodell, aber gleichzeitig ist Kooperation die Grundlage unserer Kultur. Es ist ein Lebensstil“, so Modi und bekräftigte, dass die Partnerschaft zwischen der indischen Regierung und den Genossenschaften der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum sei. „Die Bedeutung von Genossenschaften beschränkt sich nicht auf Gesetze und Vorschriften. Wir müssen darüber hinausgehen, der kooperative Geist wird das Leben des Landes sein.“ Und mit dem Aktionsjahr der man diesen kooperativen Geist weiter stärken.

Gemeinsamer Einsatz

„Genossenschaften zeigen, wie wichtig es ist, zusammenzustehen, um Lösungen für globale Herausforderungen zu finden. Sie bekämpfen Armut und soziale Ausgrenzung, stärken die Ernährungssicherheit und unterstützen lokale Unternehmer dabei, Zugang zu nationalen und internationalen Märkten zu erlangen – und vieles mehr“, unterstrich auch UN-Generalsekretär António Guterres. Der gemeinsame Einsatz sei unerlässlich, auch wenn es um die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung geht.

Mit Stolz auf die genossenschaftlichen Werte und Identität gelte es nun die neuen Generationen ebenfalls dafür zu begeistern: „Lasst uns weiterhin zeigen, dass dies für uns alle der beste Weg ist, ein würdiges Leben zu führen, bei dem niemand ausgeschlossen und niemand zurückgelassen wird“, so ICA-Präsident Guarco.

Das ganze Jahr werde die ICA daran arbeiten, die Sichtbarkeit von Genossenschaften zu erhöhen und die Öffentlichkeit auf ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung aufmerksam zu machen. Wichtig sei es, ein förderliches Umfeld und unterstützende rechtliche und politische Rahmenbedingungen zur Stärkung eines gesunden genossenschaftlichen Ökosystems zu schaffen.

Umfassende Kampagne

Der Österreichische Raiffeisenverband (ÖRV) plant für das Aktionsjahr eine umfassende Informationskampagne. Diese soll die breite Bevölkerung erreichen und das Wissen über das genossenschaftliche Arbeiten in der Gesellschaft erhöhen und Raiffeisen stärker mit dem Thema in Verbindung bringen. Bewusstsein für das genossenschaftliche Engagement soll auch der erste Sozialbericht der Raiffeisen-Bankengruppe bringen. Mit bundesweiten Online-Trainings will man auch bei den eigenen Mitarbeitern die genossenschaftlichen Werte noch stärker verankern.

AusgabeRZ1-2025

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