Dieser Tage lachen einem überall geschnitzte Kürbis-Gesichter entgegen. Mit Kerzen beleuchtet sorgen die orangefarbigen Gesichter seit vielen Jahren auch in Österreich für lustigen bis gruseligen Halloweenflair. Das ausgekratzte Fruchtfleisch landet oft im Müll, was in den meisten Fällen aber gar nicht nötig ist, wie Maria Fanninger, Gründerin der Initiative Land schafft Leben, weiß: „Viele wissen gar nicht, dass der klassische Halloweenkürbis meistens ein Speisekürbis ist. Man kann das Fruchtfleisch in der Regel essen und damit einen – wenn auch kleinen – Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten.“
Vorsicht bei Bitterstoffen
Kürbisse kann man unter anderem nach ihrem Verwendungszweck unterteilen. Demnach unterscheidet man Speise-, Zier- und Ölkürbisse. Zierkürbisse sind nicht zum Verzehr geeignet, sie sind meist kleiner als faustgroß und enthalten Bitterstoffe, sogenannte Cucurbitacine. Diese können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und unter Umständen sogar tödliche Vergiftungen beim Menschen verursachen.
Bei den Speisekürbissen, die im Herbst Hochsaison haben, wurden diese Bitterstoffe durch gezielte Züchtungen minimiert. Die im Handel angebotenen Sorten können bedenkenlos verzehrt werden. Vorsicht ist allerdings bei selbst gezogenen Kürbissen geboten, vor allem, wenn Speise- und Zierkürbisse gemeinsam angebaut werden. In diesem Fall kann es zwischen ihnen zu unerwünschten Kreuzungen durch die Bienenbestäubung kommen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt eine kleine Kostprobe des rohen Fruchtfleischs – auch beim Kürbisschnitzen. Schmeckt es bitter, dann sollte man es besser entsorgen.
Bei Ölkürbissen werden nur die Kerne geerntet, das Fruchtfleisch verbleibt auf dem Acker. Aus den Kernen wird das typisch österreichische Kernöl gepresst. Für einen Liter des dunkelgrünen Öls benötigt man rund 2,5 Kilogramm getrocknete Kürbiskerne, was etwa 35 Kürbissen entspricht.
Sowohl was die Speisekürbisse als auch die Kürbiskernöle betrifft, die in den heimischen Supermarktregalen angeboten werden, kann Regionalität aus heimischer Produktion punkten: „Im Herbst wird mit Abstand am meisten Kürbis gegessen und der Handel deckt die große Nachfrage ausschließlich mit Kürbissen aus Österreich, die hier gerade Saison haben“, erklärt Fanninger. Fast so gut sieht es auch bei den Ölen aus. Ein Großteil des Angebotes trägt hier das „g.g.A.“-Siegel (geschützte geografische Angabe), ein EU-weites Qualitätssiegel, das garantiert, dass mindestens ein Produktionsschritt in einer definierten Region erfolgt.