Die französische Botschaft und die Französisch-Österreichische Handelskammer veranstalteten eine Diskussionsrunde zum Thema Nachhaltigkeit als Wirtschafts- und Wettbewerbsfaktor. Dabei diskutierten Jürgen Schneider, Leiter der Sektion Klima und Energie im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Wolfgang Aschenwald, Vorstandsdirektor-Stellvertreter der RLB OÖ, Karl Sagmeister, Geschäftsführer von Schneider Electric Austria, und Philipp Killius, Partner, Head of Sustainability/ESG bei Mazars.
Dass Nachhaltigkeit mittlerweile zur Pflicht geworden ist, stehe für alle Diskutanten außer Frage. Die Auswirkungen der aktuellen Energiekrise lassen sich mittels Sofortmaßnahmen wie der Strompreisbremse etwas dämpfen. Aber um mittel- und langfristig resilient gegen Preisschocks und Importabhängigkeiten zu werden, ist der Ausbau von erneuerbaren Energien unabdingbar, sagt Sektionschef Schneider. Das kann auch Karl Sagmeister bestätigen: „Schneider Electric hat 2005 mit der Reise in Richtung Nachhaltigkeit begonnen. Wir haben mittlerweile einen 80-prozentigen Versorgungsanteil aus eigener erneuerbarer Energie. Dementsprechend ist die Energiekrise nicht so dramatisch für uns.“
Damit Unternehmen die Transformation schneller vorantreiben, soll es auch finanzielle Unterstützung geben, versichert Jürgen Schneider. Genauso, wenn es ums Energiesparen geht: „Wir werden künftig mit Energie sorgsamer umgehen müssen. Auch hier haben wir alle Schleusen geöffnet. Energieeffizenzmaßnahmen und -investitionen von Unternehmen werden gefördert.“
Aber nicht nur finanzielle Anreize, auch Regularien und Gesetze wie die Pflicht zum Nachhaltigkeitsbericht veranlassen Unternehmen, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen. „Das birgt Chancen, sich am Markt gegenüber den Kunden und dem Wettbewerb zu positionieren“, so Philipp Killius. Zudem profitiert die Arbeitgebermarke: „Im War-for-Talents zeigt sich, dass die Generationen Y und Z Wert auf nachhaltig agierende Unternehmen legen.“
Bei Raiffeisen bemühe man sich ein guter Sparringpartner für die Unternehmen zu sein, sagt Wolfgang Aschenwald: „Geht es um die Berichterstattungspflicht, unterstützen wir eine Initiative der Österreichischen Kontrollbank für einen standardisierten Fragebogen für Unternehmen. Damit ist dann die Bank in der Lage, eine Nachhaltigkeits-Einstufung der Unternehmen durchzuführen.“ Wichtig sei, dass der Bericht „kein Green-Washing-Pamphlet“ wird, so Aschenwald.