Träume erfüllen

Die Raiffeisen Bausparkasse unterstützt auch heuer wieder zum Jahresende die Stiftung Kindertraum. Geschäftsführerin Diana Gregor-Patera und RBSK-Geschäftsführer Christian Vallant sprechen im Interview über die Notwendigkeit gerade jetzt die Kleinsten nicht zu vergessen.

RBSK Geschäftsführer Christian Vallant und Diana Gregor-Patera, Geschäftsführerin der Stiftung Kindertraum, im Interview
Christian Vallant und Diana Gregor-Patera freuen sich im Zuge ihrer Kooperation auch dieses Jahr möglichst viele Kinderträume erfüllen zu können. (c) RBI

Die Raiffeisen Bausparkasse unterstützt zum zweiten Mal in Folge Stiftung Kindertraum. Wie sieht die Spendenaktion konkret aus?
Christian Vallant: Im Spendenzeitraum vom 28. November bis zum 31. Dezember wird pro abgeschlossenem Sparvertrag ein bestimmter Beitrag für Stiftung Kindertraum reserviert. Wir haben gesehen, wie die Stiftung arbeitet, wie schnell, unkompliziert und mit Herz hier geholfen wird und das hat uns extrem beeindruckt. Das war mit der Hauptgrund zu sagen, wir wollen hier helfen, wir wollen hier unterstützen. Letztes Jahr kamen wir auf ein Ergebnis von 50.000 Euro und wir gehen davon aus, dass das heuer wieder so sein wird. 

Was macht Stiftung Kindertraum?
Diana Gregor-Patera: Wir sind kein Amt, das bedeutet, dass wir ganz unbürokratisch arbeiten können. Es gibt bei uns sehr kurze Wege und das macht auch den Charme aus. Meistens reichen die Eltern die Träume ihrer Kinder ein, es gibt aber auch Gruppenträume, die von Therapeuten oder manchmal auch von Schuldirektoren und Pädagogen für ganze Klassen, Kindergartengruppen oder betreute Wohngemeinschaften eingereicht werden. Unsere Aufgabe ist es dann, diese Träume auf gewisse Kriterien zu prüfen. Etwa, dass die Kinder und Jugendlichen in Österreich leben und unter 18 Jahre alt sind. Darüber hinaus ist ausschlaggebend, ob seitens der Eltern erhöhte Familienbeihilfe oder Pflegegeld bezogen wird. Wobei wir auch hier gerne mal ein Auge zudrücken– es geht ja schließlich um Menschen. Wir benötigen außerdem einen ärztlichen Befund, damit wir eine Idee dessen bekommen, was das jeweilige Kind hat und wie wir bestmöglich helfen können. 

Welche Träume kann die Stiftung erfüllen?
Gregor-Patera: Wir haben eine ziemlich breite Palette an Kinderträumen, weil wir mit vielen unterschiedlichen Diagnosen und Familiengeschichten konfrontiert sind. Es gibt Kinder mit schweren Krebserkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems, Stoffwechselerkrankungen, angeborene Fehlbildungen oder Chromosomenanomalien bis hin zu psychischen und Verhaltensstörungen. Da unterscheidet sich natürlich der Bedarf. Wir haben viele Einreichungen für Pflegebetten und Therapiefahrräder, die beide außergewöhnlich teuer sind. Außerdem wünschen sich viele Kids tiergestützte Therapieangebote auf dem Bauernhof, heilpädagogisches Voltigieren, aber auch Hör- und Wahrnehmungstraining, Sensorische Integration und natürlich unsere Assistenzhunde. Als die Stiftung gegründet wurde, hatten die Herzenswünsche wesentlich mehr Entertainmentcharakter. Inzwischen wurde aus der Reise nach Disneyland oder dem Helikopterflug vor allem der Wunsch nach einer medizinischen Notwendigkeit – etwa nach einem Toilettenstuhl, einem Gehtrainer oder einem Reha-Buggy. Im Endeffekt beginnt unsere Arbeit oft dort, wo die Krankenkassen aufhören. 

Warum passt diese Spendenaktion gerade in die Vorweihnachtszeit? 
Vallant: Wir als Raiffeisen Bausparkasse erfüllen tagtäglich die Träume und Wünsche unserer Kunden und im Jahr 2022 mehr denn je. In der Krise hat man gesehen, wie wichtig Sicherheit und die eigenen vier Wände sind. Da ist es nur logisch, dass man am Ende des Jahres auch die Wünsche und Träume der ganz Kleinen einmal in den Fokus stellt. Im 21. Jahrhundert in Europa haben wir viele Kinder, die weder ein friedliches noch ein fürsorgliches Zuhause haben und die weit weg sind von irgendwelchen Wünschen, die erfüllt werden. Da ist es mehr als selbstverständlich, dass man da etwas tut, wobei unser Tun eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. 

Viele Menschen haben in der aktuellen Krise finanzielle Sorgen. Wie wirkt sich das auf Stiftung Kindertraum aus?
Gregor-Patera: Anfang des Jahres hat zunächst alles sehr vielversprechend ausgesehen – die Pandemie war fürs Erste einmal so gut wie vorbei beziehungsweise wurden Wege gefunden, mit ihr zu leben. Aber dann kam der Krieg und wir haben hinsichtlich der Spenden ein wenig Angst bekommen. Wir haben dann relativ früh, im Februar oder März, gespürt, dass die Spenden rasant zurückgegangen sind. Wir konnten nicht einschätzen, wie sich der Krieg auf das Spendenverhalten im weiteren Verlauf des Jahres auswirken würde. Nach wenigen Monaten hat sich das Anfangsminus zum Glück wieder ausbalanciert und wir sind jetzt eigentlich wieder auf dem Stand vom Vorjahr. Es ist aber leider schon so, dass die Hilfsmittel, Therapiegeräte und Konsolen, die wir finanzieren, aktuell doppelt oder sogar drei Mal so teuer sind wie bisher. Und das spüren auch wir massiv.

Eine rein durch Spenden finanzierte Organisation kann diese Teuerungen schwer ausgleichen …
Gregor-Patera: Egal ob Unternehmen oder Privatpersonen – alle haben jetzt gesteigerte Kosten. Wir sind deshalb umso dankbarer für jeden Euro, jede noch so kleine Spende, die „unseren“ Kindern zugute kommt. Ich möchte allerdings niemanden zum Spenden zwingen, das muss intrinsisch, von innen heraus aus einem tiefen Bedürfnis kommen, ich möchte das keineswegs forcieren. 

Wieso hat man sich dazu entschieden, die Zusammenarbeit auch in diesem Jahr weiterzuführen?
Vallant: Wir waren im Vorjahr so beeindruckt, wie kurz die Wege bei Stiftung Kindertraum sind, dass kein Amt vorhanden ist, wo man ganze Strukturen mitbezahlen muss, sondern dass wir wirklich wissen, dass unsere Spendengelder direkt dort ankommen. Im letzten Jahr konnte dadurch zum Beispiel ein Therapiehund oder ein Innowalk – ein Gerät, dass jemandem, der nicht gehen kann, dabei hilft zu stehen – finanziert werden. Wir haben auch gesehen, dass hier Kindern geholfen wird, die es von Haus aus nicht sehr leicht haben. Sie haben teilweise schwerste Beeinträchtigungen und sind oft am Rand der Gesellschaft, deshalb war es uns wichtig, dass wir auch hier hinschauen und helfen.
Gregor-Patera: Wir sind dankbar für jede Form der Unterstützung, aber in der Zusammenarbeit mit der Raiffeisen Bausparkasse haben wir noch dazu freie Hand in der Auswahl der Kinderträume, was natürlich besonders wertvoll ist. Wir dürfen das Spendengeld genau dort einsetzen, wo es dringend gebraucht wird und spezifisch zum Einsatz kommt. Wir sind dankbar und glücklich für einen so renommierten und etablierten Partner wie Raiffeisen. Mit der großzügigen Spendensumme können wir gezielt und unmittelbar Kinderträume erfüllen, gewinnen aber überdies auch das Vertrauen eines wichtigen Players der österreichischen Wirtschaftslandschaft.