Raiffeisen Kärnten erzielt 2024 zweitbestes Ergebnis

Raiffeisen Kärnten erzielte im Vorjahr ein EGT von fast 130 Millionen Euro und erreichte eine Bilanzsumme von 11,5 Milliarden Euro.

2024 erzielte die Raiffeisen Bankengruppe Kärnten erneut ein Ergebnis auf hohem Niveau und konnte dabei ihre Geschäftstätigkeit weiter ausbauen. Nach dem Rekordjahr 2023 sank das Betriebsergebnis im Vorjahr um 11,3 Prozent auf 174,7 Mio. Euro, den zweitbesten Wert in der Geschichte. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) ging marginal um 0,93 Prozent auf 129,3 Mio. Euro zurück. Dagegen legte die Bilanzsumme um 1,7 Prozent auf 11,5 Mrd. Euro zu. „Das Geschäftsjahr 2024 war in Summe trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen ein sehr erfolgreiches. Raiffeisen ist es gelungen, die Marktposition mit konsequenter Kundenorientierung und nachhaltigem Wachstum weiter auszubauen“, betonte Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten, bei der Präsentation der vorläufigen Kennzahlen. 

Insgesamt 280.000 Kunden, davon 243.000 Privat- und 37.000 Firmenkunden, vertrauen auf das Kärntner Giebelkreuz. „Wir haben eine stabile Position mit einem Marktanteil von 36 Prozent bei Privatkunden und 49 Prozent bei Firmenkunden“, so Wilhelmer. Sowohl im Finanzierungs- als auch im Einlagengeschäft gab es Zuwächse. Die Finanzierungen legten im Vorjahr um 2,3 Prozent zu und erreichten mit einem Bestand von 6,7 Mrd. Euro einen Spitzenwert. Getragen wurde der Zuwachs vor allem vom Firmenkundengeschäft mit einem Plus von 4,5 Prozent auf rund 100 Mio. Euro. Auch beim Einlagengeschäft wurde eine kräftige Steigerung von 5,1 Prozent auf 7,3 Mrd. Euro erzielt. „Die Sparquote ist österreichweit im letzten Jahr deutlich gestiegen. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten legen die Menschen wieder mehr Geld auf die Seite“, erklärt Wilhelmer diesen Anstieg.  „Eine schöne Steigerung“ erzielte Raiffeisen Kärnten 2024 bei der Veranlagung in Wertpapiere, freut sich Wilhelmer. Das Kundendepotvolumen erhöhte sich um 15,7 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Dabei lagen nachhaltige Produkte weiterhin im Trend, das Volumen der Nachhaltigkeitsfonds stieg im Berichtszeitraum um 50 Mio. Euro an. Und auch bei Girokonten gab es ein Plus von 3.338 auf 229.686.

Starke Kapitalbasis

RLB-Finanz- und Risikovorstand Gert Spanz strich „die sehr gute Kapitalausstattung“ der Bankengruppe hervor, die erstmals über 1 Mrd. Euro erreichte. Mit einem Kernkapital von 1,056 Mrd. Euro und einer Kernkapitalquote von 19,2 Prozent verfüge Raiffeisen Kärnten „über eine starke finanzielle Basis, die Sicherheit, Stabilität und gesundes Wachstum“ ermögliche. Mit über 7 Mrd. Euro an Kundeneinlagen sei man so aufgestellt, dass man keine Anleihen begeben müsse, um sich zu refinanzieren. Spanz wird auf eigenen Wunsch die Bank mit der Generalversammlung 2026 nach fast drei Jahrzehnten in der RLB Kärnten und davon fast zwei Jahrzehnten im Vorstand verlassen. Aktuell laufe die Ausschreibung, er rechne damit, dass seine Nachfolge im Herbst geregelt werde.   

In Kärnten sei Raiffeisen mit 122 Bankstellen und 203 Bankomaten nahezu flächendeckend vertreten, betont RLB-Vorstand Georg Messner und ergänzt: „Unsere Marktpräsenz bleibt das Kernstück unserer Strategie. Mit dieser regionalen Präsenz erfüllen wir damit auch die Erwartungen unserer Kunden.“ Die Kärntner Raiffeisenbanken seien nicht nur ein verlässlicher Partner, sondern auch ein attraktiver Arbeitgeber. Im Vorjahr beschäftigte die Bankengruppe 1.552 Personen, um 42 mehr als noch 2023.

Positiver Ausblick

Das laufende Geschäftsjahr 2025 wird angesichts der angespannten Konjunktur anspruchsvoll bleiben, ist sich der RLB-Vorstand einig. Rückenwind für die Genossenschaftsidee kommt von den Vereinten Nationen, die heuer das Jahr der Genossenschaften ausgerufen haben. „Das ist eine große Auszeichnung und Wertschätzung für die Genossenschaftsidee. Die Genossenschaften gestalten eine bessere Welt und wir ein besseres Kärnten“, betont Messner. In Kärnten seien rund 145 Genossenschaften in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen mit 3.575 Mitarbeitern tätig. Insgesamt seien 63.000 Kärntner Genossenschaftsmitglieder und damit auch deren Eigentümer.

Für das Wirtschaftsjahr 2025 zeigt sich Raiffeisen Kärnten vorsichtig optimistisch. Wachstumsmöglichkeiten sieht Wilhelmer unter anderem im Wohnbaubereich, der nach einer längeren Durststrecke wieder an Dynamik gewinnt, aber auch im benachbarten Ausland, vor allem in Slowenien. Ein interessantes Wachstumspflänzchen sei die Cybersecurity, berichtet Messner. Viele Firmenkunden würden ihre Server in das Rechenzentrum der Bank verlagern. „Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir auch in dem aktuell herausfordernden Umfeld stabile Ergebnisse erzielen werden und an das erfolgreiche Geschäftsjahr 2024 anknüpfen werden können“, betont Spanz abschließend.

AusgabeRZ19-2025

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