Innovation für die Region

Mit der Revitalisierung des Techno-Z Schärding will die RBR Schärding Impulse für regionale wirtschaftliche Entwicklung setzen und Technikinteressierte vernetzen.

„Es ist ein besonderer Tag für Schärding und die gesamte Region“, freut sich Josef Kinzl, Obmann der Raiffeisenbank Region Schärding. Nach neun Monaten Umbau- und Renovierungsmaßnahmen war die Stimmung bei der Eröffnungsfeier des neuen Technologie- und Gründerzentrums (Techno-Z) Schärding dementsprechend positiv.

Als die Bank das Techno-Z im Jahr 2020 übernommen hatte, wurde den Verantwortlichen schnell klar, dass eine Investition in das bestehende Gebäude notwendig war, um auch das noch ungenutzte Potenzial des Standorts zu heben. Nach zwei Jahren sorgfältiger Planung – und der „Investition mehrerer Millionen Euro“ – wurde das Techno-Z sowohl architektonisch als auch technologisch auf den neuesten Stand gebracht. „Wir sind froh und stolz darüber, dass wir als Mehrheitseigentümer des Techno-Z wieder einmal Impulsgeber und eine treibende Kraft in unserer Region sind“, so Kinzl, der sich besonders freut, dass aus „einem hässlichen Entlein ein attraktiver Schwan“ entstanden ist. 

Auch die Stadt Schärding zeigt sich begeistert vom renovierten und revitalisierten Gebäude und freut sich, weiterhin Minderheitseigentümer des Projekts zu sein. „Wir haben es gemeinsam geschafft, dieses Technologie-Zentrum aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken“, ergänzt Bürgermeister Günther Streicher.

Gelungenes Vorzeigeprojekt

Bei diesem Projekt gehe es nicht nur darum, den Standort zu sichern, sondern auch in die nachhaltige Stärkung der regionalen Wirtschaft zu investieren. „Mit der Übernahme und der Revitalisierung des Gebäudes werden wir unserer regionalen Verantwortung und dem Förderauftrag der Regionalbank gerecht“, betont auch Matthias Breidt, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Schärding. Zudem ginge es nicht nur darum Eigenkapital zu schaffen, sondern es auch vernünftig einzusetzen. 

Zum „gelungenen Impuls und Vorzeigeprojekt für die Region“ gratuliert Reinhard Schwendtbauer, Beteiligungsvorstand und CFO der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ): „Damit gelingt genau das, was wir als Bankengruppe Oberösterreich erreichen wollen: zusätzliche Wertschöpfung in der Region zu schaffen.“ Das Konzept sei so vielversprechend, dass sich die RLB OÖ gleich selbst mit einer Tochterfirma ins Techno-Z eingemietet hat. 

Innovation hoch 3

Neben 1.300 m2 Fläche an mietbaren Büros, Co-Working-Büros und Schulungsräumen sowie 130 m2 Gastronomie im Haus ist das Techno-Z auch auf technologischer Seite mit modernster Infrastruktur ausgerüstet und trägt damit dem Motto „Technologie, Gründung, Innovation“ Rechnung. Etwa 300 m2 an Büroräumen stehen aktuell noch zur Verfügung.

Das Techno-Z verfügt neben Glasfaseranschluss, Photovoltaikanlage und E-Tankstellen auch über einen Innovationsraum, der sogenannte „Innovationsraum³“. Hier wird innovative Technik in den Bereichen Sensorik, Robotik, 3D-Design und -Druck, Programmierung und Künstliche Intelligenz (KI) zur Verfügung gestellt und den Interessenten eine moderne Plattform geboten, um mit dieser in Kontakt zu treten. 

Dabei steht man in enger Kooperation mit dem Techno-Z Ried und der Universität Passau und will gemeinsam und grenzüberschreitend die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit in diesen Regionen stärken, erklärt Karin Wallerstorfer-Rögl, Geschäftsleiterin der RBR Schärding und Geschäftsführerin des Techno-Z. Auch in Ried und Passau gibt es solche Innovationsräume, die zum Ausprobieren einladen und Orte der Begegnung sein sollen, für alle Technikbegeisterten, Unternehmen sowie Studierende und Schüler.

Matthias Breidt, Reinhard Schwendtbauer, Karin Wallerstorfer-Rögl, Aufsichtsratsvor­sitzender Karl Buchinger, Rainer Niesner (Raiffeisenverband OÖ) und Josef Kinzl
Matthias Breidt, Reinhard Schwendtbauer, Karin Wallerstorfer-Rögl, Aufsichtsratsvor­sitzender Karl Buchinger, Rainer Niesner (Raiffeisenverband OÖ) und Josef Kinzl © RBR Schärding

Schärding, Passau, Ried

„Universitäten haben einen Bildungsauftrag, aber sie haben auch einen regionalen Auftrag“, meint Harald Kosch, Vizepräsident der Universität Passau und verantwortlich für die wissenschaftliche Begleitung der geplanten Aktivitäten. Es sei eine Chance, junge Leute in der Region zu halten, sie wissenschaftlich zu begleiten und sie mit der lokalen Industrie zu vernetzen. Je nach Standort haben diese Innovationsräume unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. In Schärding ist es besonders die Sensorik, während in Ried Robotik und in Passau Künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt gerückt wird. Hier ist die Förderung der regionalen Wirtschaft, genauso wie die grenzüberschreitende Vernetzung im Innviertel und zur Stadt Passau, Wunsch und Ziel.

Begeistert vom Innovationsraum und dem Fokus auf Technologie zeigt sich auch Landtagsabgeordneter Florian Grünberger: „Diese Initiative ist wirklich wertvoll. Hier können sich der Mensch und die Technologie auf Augenhöhe begegnen.“

Die Aussicht auf die Zukunft sei sehr positiv, meint Wallerstorfer-Rögl im Hinblick auf die zahlreichen Projektpartner, die das Techno-Z finanziell und ressourcentechnisch unterstützen. Ein weiteres Vorhaben ist es, aktiv auf Schulen zuzugehen und mit jungen Leuten zusammenzuarbeiten. „Wichtig ist uns nicht, dass wir Raum haben, sondern dass auch Leute drinnen sind“, unterstreicht Wallerstorfer-Rögl.

Gestärkte Nahversorgung

Erst vor Kurzem feierte man in unmittelbarer Nähe zum Techno-Z den Spatenstich für ein Primärversorgungszentrum, das ebenfalls von der RBR Schärding errichtet wird. Die beiden Gebäude werden mit einer gemeinsamen Terrasse verbunden, somit kann auch der Gastro-Bereich übergreifend genutzt werden.

In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesundheitskasse wurde ein Konzept zur optimalen Gesundheitsversorgung in der Region geschaffen. Neben vier Allgemeinmedizinern werden im PVZ Schärding die Bereiche Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, klinische Psychologie, Diätassistenz, Wundversorgung und Sozialarbeit abgedeckt. Rund 11 Mio. Euro investiert die Bank in den Neubau, der noch im Herbst beginnt. Die Fertigstellung ist bis Ende 2024 geplant. Das PVZ wird genauso wie das Raiffeisen Techno-Z auf Stelzen errichtet, um die Hochwasserschutzauflagen in diesem Gebiet zu erfüllen.

AusgabeRZ41-2023

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