Zukunftsfähige Geldanlage

Die Raiffeisenbank Korneuburg lud zum Kundenevent „Nachhaltig konsumieren und investieren“.

Private Banking Leiterin Christine Karlik, GL Christoph Hackel, Johannes Gutmann, Wolfgang Wimmer, Sylvia Hofbauer, GL Andreas Korda, Obmann Werner Paulinz und Christine Wiesinger, Leiterin der Firmenkundenbetreuung, beim Themenabend.
Private Banking Leiterin Christine Karlik, Geschäftsleiter Christoph Hackel, Johannes Gutmann, Wolfgang Wimmer, Sylvia Hofbauer, Geschäftsleiter Andreas Korda, Obmann Werner Paulinz und Christine Wiesinger, Leiterin der Firmenkundenbetreuung, beim Themenabend. © RB Korneuburg

Das Thema Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig. Sowohl aufseiten der Unternehmen als auch im privaten Bereich wird immer mehr darauf geachtet. Aus diesem Grund lud die Raiffeisenbank Korneuburg zum Themenabend „Nachhaltig konsumieren und investieren“. Auf die teilnehmenden Kunden wartete ein abwechslungsreiches Programm mit einem Konjunktur- und Finanzmarktausblick von RLB NÖ-Wien-Chefvolkswirtin Sylva Hofbauer, einem Vortrag zum Thema nachhaltige Kapitalveranlagung von Wolfgang Wimmer (Raiffeisen Capital Management) sowie einem unterhaltsamen Erfahrungsbericht des Sonnentor-Gründers Johannes Gutmann. 

„Es ist noch nicht vorbei mit den Zinsanhebungen“, prognostiziert Hofbauer zu Beginn ihres Vortrags. Lange habe man eine Rezession über das Winterhalbjahr erwartet, eingetreten ist diese jedoch nicht. „Es gibt hier und da eine Volkswirtschaft, die schrumpfen wird, wie zum Beispiel Deutschland oder Großbritannien, aber die Eurozone hat sich gesamt besser gehalten als erwartet“, weiß die Chefvolkswirtin. Mit 0,8 Prozent vorausgesagtem Wachstum ist dieses zwar weiterhin gering, soll im nächsten Jahr aber bereits ansteigen. Ähnlich verhält es sich auch in Österreich. So sorge man sich aktuell kaum um die Konjunktur, jedoch umso mehr um die viel zu hohe Inflation. Zwar ist die Inflationsrate der Eurozone im März von 8,5 Prozent auf 6,9 Prozent gesunken, jedoch sehe man, dass die Kerninflation weiterhin steigt. „Das sagt uns, dass der Preisdruck in der Volkswirtschaft noch sehr hoch ist und dass diese Preissteigerungen, die aus dem Energiebereich kamen, in andere Bereiche weitergetragen werden“, weiß Hofbauer. 

Im Bereich der Zinsentwicklung erwarte man Seitens der EZB nicht, die 2-Prozent-Grenze vor dem Jahr 2025 unterschreiten zu können. „Wir sehen noch zwei kleine Zinsschritte der EZB im Mai und im Juni, dann ist für unsere Begriffe der Hochpunkt erreicht“, so Hofbauer zur weiteren Entwicklung. Überraschend positiv entwickelten sich trotz der vielen Belastungsfaktoren die Aktienmärkte. Es gebe also immer Möglichkeiten zur ertragreichen Veranlagung, ist Hofbauer überzeugt.

Nachhaltige Produktion

Darüber, wie diese Schritte nachhaltig gegangen werden können, informierte im Anschluss Wolfgang Wimmer, der zunächst einen Überblick darüber gab, was genau unter nachhaltigem Investment zu verstehen ist. So gehe es nicht, oder zumindest nicht nur, um die Themen „grüne Energie und heile Welt“, sondern vorwiegend darum, „die Produkte, die wir einfach brauchen, verantwortungsbewusster und zukunftsfähiger zu produzieren“. So soll neben Herstellern von PV-Anlagen ebenso in jene Hersteller investiert werden, die notwendige Produkte wie Stahl oder Reifen am nachhaltigsten erzeugen. „Nicht nachhaltig zu investieren, kann auch ein finanzielles Risiko sein“, gibt Wimmer zu bedenken. Denn immer wieder werden aufgrund von Vergehen an der Umwelt hohe Geldstrafen über Unternehmen verhängt, die das Unternehmen nicht nur schwächen, sondern auch zu Image- und Kundenverlust führen. Ein Risiko, das sich im Bereich der nachhaltigen Fonds deutlich verringert. Dabei stehen weiterhin die Finanzen klar im Vordergrund. „Kein Unternehmen bekommt einen Bonus, nur weil es nachhaltig ist. Nur wenn ein nachhaltiges Unternehmen auch Geld verdient, dann gibt es dieses auch lang“, so Wimmer.

Ein Paradebeispiel dafür ist Sonnentor. Seit der Gründung im Jahr 1988 setzt Johannes Gutmann mit seinem Unternehmen auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. „Es geht darum, Vertrauen aufzubauen und langfristig authentisch zu bleiben. Man muss den Ertrag nicht nur versichern, sondern auch erbringen“, erklärt er. Eine Devise, die sich ebenso in den Investmentbereich übertragen lässt. Um Österreich zukunftsfähig zu machen, sei nachhaltiges und ehrliches Wirtschaften essenziell. Und obwohl dafür auch die nächste Generation so früh wie möglich ins Boot geholt werden muss, liegt das Erfolgsrezept wohl auch zum Teil in den Generationen davor: „Da wirtschaftet man wie der Opa und dann nennt man uns Vorreiter“, scherzt der Unternehmer abschließend.