RAITEC-Integration: „Erste Effekte werden bereits kommendes Jahr spürbar sein“

Georg Messner, Vorstandsdirektor der Raiffeisen Landesbank Kärnten, erwartet sich durch die RAITEC-Integration den Wegfall von Doppelgleisigkeiten und die Bündelung von Kompetenzen.

Was sind die Beweggründe für die Integration in die RAITEC?
Georg Messner: Unser Ziel war es, unsere IT-Kompetenzen im Raiffeisen-Sektor zu bündeln. Die Integration ermöglicht es, gemeinsam schneller technologische Entwicklungen zu nutzen, Kundenbedürfnisse zu treffen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und dabei Synergien zu nutzen, Innovation zu fördern und Kosten gezielter zu steuern. 

Wann kam die Idee und wie lange haben die Vorbereitungen und Verhandlungen gedauert?
Messner: Die RAITEC war und ist für uns schon lange ein wichtiger strategischer IT-Partner. Die Idee einer engeren Zusammenarbeit wurde immer wieder diskutiert, konkret wurde sie in den letzten zwei Jahren. Ab dem Vorjahr wurden die Gespräche intensiviert und die Integration vorbereitet. Wir freuen uns sehr, dass diese wichtige strategische Weiterentwicklung nach sorgfältiger Vorbereitung jetzt gelungen ist. Mein Dank gilt allen beteiligten Personen, die mit viel Einsatz und Fingerspitzengefühl an der Umsetzung mitgearbeitet und mitgewirkt haben – insbesondere RAITEC-Geschäftsführer Arthur Greiderer und Anton Hainig, Leiter des Rechenzentrums Klagenfurt. Für mich persönlich war diese Zusammenarbeit ein gelebtes Beispiel unseres Leitspruches „Wir macht’s möglich“.

Wo und wie können Synergien gehoben werden?
Messner: Besonders stark sind die Synergiepotenziale in der technischen Infrastruktur, zum Beispiel bei Großrechnern, Servern oder Lizenzmodellen. Auch durch die Vereinheitlichung von IT-Prozessen und den Austausch von Know-how im Personalbereich, etwa bei Recruiting und Ausbildung, lassen sich Ressourcen effizienter nutzen und Stärken gezielt bündeln.

Entsteht für die RLB Kärnten durch den Zusammenschluss ein Einsparungspotenzial?
Messner: Ja, gemeinsam mit der RAITEC haben wir eine Synergie-Roadmap erarbeitet, in der konkrete Einsparungspotenziale definiert wurden und diese wollen wir Schritt für Schritt in den nächsten Jahren umsetzen. Zu den kurzfristig realisierbaren Maßnahmen zählen unter anderem die Optimierung bestehender Lieferantenverträge, beispielsweise im Bereich Versicherungen oder Datenleitungen. Mittelfristig erwarten wir Einsparungen durch die geplante Zusammenlegung der Data Center. Im Personalbereich ergeben sich durch Harmonisierungen und den Wegfall von Doppelgleisigkeiten ebenfalls Potenziale, diese werden wir im Rahmen der natürlichen Fluktuation heben.

Welche Migrationsschritte müssen gesetzt werden? 
Messner: Die Integration bringt verschiedene organisatorische und technische Veränderungen mit sich, von der Überführung der Arbeitsplätze und dem Kennenlernen neuer Tools bis hin zur Verlagerung des Data Centers nach Linz. Diese Schritte sind komplex und werden uns sicher noch eine Zeit lang begleiten.

Wann werden die 52 Mitarbeiter organisatorisch zur RAITEC wandern und was wird sich für diese noch ändern? 
Messner: Die Kollegen wechseln mit 1. August 2025 organisatorisch zur RAITEC. Uns war von Anfang an wichtig, diesen Schritt mit einem klaren Fokus auf die Menschen zu gestalten, Arbeitsplatzsicherheit und Transparenz standen im Mittelpunkt. Das ist gut gelungen. Für die Mitarbeiter bleibt der Standort Klagenfurt erhalten und sie werden künftig Teil eines größeren IT-Verbunds mit neuen Entwicklungsperspektiven.

In den vergangenen Jahren hat das Raiffeisen Rechenzentrum Kärnten das Drittgeschäft ausgebaut. Was ändert sich für die Marktkunden? 
Messner: Für unsere Marktkunden bleibt die Raiffeisen Landesbank Kärnten weiterhin der Vertragspartner und direkte Ansprechpartner. Die IT-Leistungen werden künftig von der RAITEC als Sub-Dienstleister erbracht. An der Betreuung und den bestehenden Kundenbeziehungen ändert sich daher nichts. 

Wie wird sich das Rechenzentrum in Klagenfurt weiterentwickeln? 
Messner: Mit der Integration des Rechenzentrumsbetriebes gehen zahlreiche Aufgaben und Verantwortlichkeiten an die RAITEC über, wie zum Beispiel Technologie, Betriebssicherheit, Kostenkontrolle, Informationsmanagement. Wir vertrauen dabei auf die hohe fachliche Kompetenz der RAITEC. Als RLB Kärnten werden wir uns künftig verstärkt auf unsere neuen, gebündelten IT-Aktivitäten konzentrieren, insbesondere auf die Integration und Anpassung von Prozessen und die optimale Nutzung unserer bestehenden IT-Systeme.

Ab wann werden die Erwartungen an diesen Zusammenschluss erfüllt? Wie schnell lassen sich Synergieeffekte heben?
Messner: Die Umsetzung der Integration ist auf mehrere Jahre angelegt. Erste Effekte, etwa in der technischen Infrastruktur oder bei gemeinsamen Projekten, werden bereits im kommenden Jahr spürbar sein, davon bin ich überzeugt. 

Intensivere Zusammenarbeit im Raiffeisen-Sektor – bundesweit – ist für viele ein Gebot der Stunde. Sehen Sie noch weitere Synergien?
Messner: Aus meiner Sicht sind in der Raiff­eisen IT in den letzten Jahren die richtigen strategischen Pflöcke eingeschlagen worden. Es sind einige große Themen der Harmonisierung in der Pipeline und es ist ein neues Modell der Zusammenarbeit im Entstehen. Insgesamt sind wir auch dadurch für die Kunden, die Anwender, Raiffeisenbanken und die Raiffeisenlandesbanken langfristig auf dem richtigen Weg.

AusgabeRZ31-2025

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