Die vorläufigen Geschäftszahlen der Raiffeisen Bank International (RBI) zeigen für das Jahr 2023 ein Konzernergebnis von 2,39 Milliarden Euro (2022: 3,6 Mrd. Euro). Ohne Beiträge aus Russland und Belarus beträgt das Ergebnis 997 Mio. Euro, inklusive Rückstellungen für CHF-Kredite in Polen in Höhe von 873 Mio. Euro.
„Die RBI hat im Geschäftsjahr 2023 ihre Stabilität und Ertragsstärke erneut unter Beweis gestellt. Wir können insgesamt mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden sein“, sagte RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl.
Starker Rückgang der Risikokosten
In der Berichtsperiode lagen die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte mit 393 Mio. Euro signifikant unter dem Wert der Vergleichsperiode von 949 Mio. Euro. Risikovorsorgen in Osteuropa hatten mit 191 Mio. Euro (2022: 743 Mio. Euro) den größten Anteil aufgrund des noch immer andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der daraus resultierenden Risikofaktoren. Davon entfielen auf Russland 95 Mio. Euro (2022: 471 Mio. Euro) und auf die Ukraine 94 Mio. Euro (2022: 253 Mio. Euro). Die Risikovorsorgen in der Konzernzentrale betrugen 159 Mio. Euro (2022: 149 Mio. Euro).
Reduzierung des Russlandgeschäfts fortgesetzt
Die RBI reduzierte auch im Geschäftsjahr 2023 ihr Russlandgeschäft. Seit dem zweiten Quartal 2022 wurde das Kreditvolumen in Russland um 56 Prozent zurückgefahren. Zum Jahresende 2023 betrug es noch 6 Mrd. Euro. Darüber hinaus reduzierte die RBI ihr Zahlungsverkehrsgeschäft mit Russland stark und beendete alle Geschäftsbeziehungen mit russischen Korrespondenzbanken mit Ausnahme ihrer Tochter Raiffeisenbank. Durch die geplante Strabag-Transaktion würde zudem das Eigenkapital der Raiffeisenbank deutlich verringert und das Risiko der RBI aus ihrem Russlandgeschäft somit weiter vermindert werden.
„Der Genehmigungsprozess für die Strabag-Transaktion befindet sich auf Kurs. Wir haben alle erforderlichen Unterlagen bei den zuständigen Behörden eingereicht. Wir erwarten das Closing für das erste Quartal 2024“, erläuterte Strobl. „Unabhängig davon arbeiten wir weiterhin an einer Entkonsolidierung unseres Russlandgeschäfts, entweder in Form eines Verkaufs oder einer Abspaltung“, so Strobl.
Vorschlag für Dividende in Höhe von 1,25 Euro
Die RBI erhöhte im Geschäftsjahr 2023 ihre harte Kernkapitalquote auf 17,3 Prozent. Im Falle einer Entkonsolidierung der russischen Tochterbank ohne Berücksichtigung ihres Eigenkapitals hätte sie am Jahresende 14,6 Prozent betragen und damit deutlich über den regulatorischen Vorgaben gelegen. „Aufgrund der guten Kapitalausstattung möchten wir unseren Aktionärinnen und Aktionären eine Dividende in Höhe von 1,25 Euro pro Aktie für 2023 vorschlagen“, erklärte Strobl.