Unter herausfordernden volkswirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen konnte die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich im ersten Halbjahr 2025 weiter wachsen. „Wir haben in der ersten Jahreshälfte ausgezeichnete Ergebnisse erzielt, mit denen wir die nächste Etappe für die RLB starten können. Mit einer Gesamtkapitalquote von 20,3 Prozent können wir den Wachstumskurs weiter vorantreiben“, kommentiert Generaldirektor Reinhard Schwendtbauer.
Die operative Geschäftsentwicklung der RLB OÖ ist im ersten Halbjahr stabil verlaufen. Das Finanzierungsvolumen ist mit 25,5 Mrd. Euro per 30. Juni konstant geblieben, wobei ein Rückgang bei den Aufwendungen für Risikovorsorge verzeichnet wurde. Eine positive Entwicklung gab es auch beim Provisionsüberschuss mit einer Steigerung von 12,1 Prozent auf 112,1 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss ist um 12,1 Prozent auf 270,6 Mio. Euro zurückgegangen. Die Kundeneinlagen gingen ebenfalls um 5,4 Prozent auf 13,8 Mrd. Euro zurück.
Geringerer Überschuss
Das Betriebsergebnis lag bei 267,2 Mio. Euro, was einem Rückgang von 23,1 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 entspricht. Der Periodenüberschuss vor Steuern ist um 7,7 Prozent auf 273,1 Mio. Euro zurückgegangen. Mit ausschlaggebend für diese Schwankungen sind bilanzielle Effekte in Zusammenhang mit der Raiffeisen Bank International. Der Wert der RBI entwickelte sich im ersten Halbjahr 2025 deutlich positiv. Ihr bilanzieller Ergebnisbeitrag brachte aufgrund einer starken Aufwertung des Rubels einen Zuwachs von 118,4 Mio. Euro in den Sonstigen Ergebnissen.
In der Erfolgsrechnung ergab sich dagegen aus der RBI ein leicht negativer Effekt von 6,7 Mio. Euro. Das Ergebnis der at-equity-bilanzierten Unternehmen ist dadurch im Vergleich zum ersten Halbjahr von 127,4 auf 102,0 Mio. Euro gesunken. Die Sonstigen Ergebnisse waren vor allem in Zusammenhang mit den at-equity-bilanzierten Unternehmen mit 150,9 Mio. Euro stark positiv. Das Gesamtperiodenergebnis erhöhte sich um 51,3 Prozent auf insgesamt 380,6 Mio. Euro.
Beste Voraussetzungen
Die Anrechnung dieses Halbjahresergebnisses trug maßgeblich zur Kapitalstärkung bei: Die harte Kernkapitalquote konnte um 0,8 Prozentpunkte auf 18,5 Prozent ausgebaut werden. „Die RLB OÖ liegt deutlich über den regulatorischen Anforderungen. Das verschafft uns großen Spielraum und erlaubt uns, auch künftig spürbare Impulse am Markt zu setzen“, so Schwendtbauer.
Die konsolidierte Gesamtkapitalquote (Total Capital Ratio) kletterte erstmals über die 20-Prozent-Marke und bietet somit beste Voraussetzungen für wirtschaftsbelebende Aktivitäten. Die Konzern-Bilanzsumme betrug zur Jahresmitte 48,6 Mrd. Euro.
Strategieprojekt gestartet
Im Mai wurde unter Generaldirektor Reinhard Schwendtbauer und dem neuen Vorstandsteam ein umfassendes Strategieprojekt gestartet. Im Mittelpunkt steht dabei ein klarer Fokus auf die Kunden: Ziel ist es, den Blick auf ihre Bedürfnisse zu schärfen und ein noch zielgerichteteres Kundenerlebnis zu bieten. Diese Fokussierung soll zu einer Steigerung der Profitabilität und Effizienz führen. Eine verbesserte Profitabilität sei dabei nicht Selbstzweck, sondern Basis, um als Stabilitätsanker und Impulsgeber für die Wirtschaft in Oberösterreich und darüber hinaus aufzutreten.
Stabiler Ausblick
Mit dem vorliegenden Halbjahresergebnis könne die RLB OÖ ihre Position als fünftgrößtes Institut am österreichischen Bankensektor weiter ausbauen. Für das zweite Halbjahr rechnet die Bank vorbehaltlich unerwarteter Veränderungen der Rahmenbedingungen mit einer weiterhin stabilen operativen Entwicklung.