Erfolgsmodell als Vorbild 

Die Energiegenossenschaften der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsinitiative Burgenland (RNI) verzeichnen weiterhin stetigen Zuwachs.

Bereits im Juni 2022 präsentierte die Raiffeisenlandesbank Burgenland die bundeslandweite Nachhaltigkeitsinitiative (RNI) und damit den Start regionaler Energiegenossenschaften. Mittlerweile gibt es 20 davon, 19 Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG) und eine österreichweite Bürgerenergiegemeinschaft (BEG), die im September an den Start ging. Das Burgenland ist damit das erste und einzige Bundesland Österreichs, das nahezu 100 Prozent der Landesfläche mit Energiegenossenschaften abdeckt. 

Ein Erfolgsmodell, das mittlerweile als Vorbild für ähnliche Initiativen dient. So hat das Land Burgenland vor kurzem ebenfalls eine Energiegemeinschaft vorgestellt. „Wir begrüßen jede Initiative, die dem von Raiffeisen seit zwei Jahren erfolgreich eingeschlagenen Weg folgt und einen Beitrag zur Energiewende leistet“, sagt Rudolf Könighofer, Generaldirektor der RLB Burgenland, der den Unterschied zum Raiffeisen-Modell betont: Bei der Initiative des Landes handelt es sich um eine BEG. Anders als bei den 19 burgenländischen EEGs gibt es dabei keine Förderungen, wie reduzierte Netztarife oder Abgabenbefreiungen.

„Durch die quartalsweise Preisgestaltung kann sehr flexibel auf mögliche Schwankungen am Strommarkt reagiert werden und somit beiden Seiten, Einspeisern und Verbrauchern, ein fairer und stabiler Preis geboten werden. Das bedeutet auch, dass Preissenkungen zeitnah an alle Mitglieder weitergegeben werden können“, unterstreicht Könighofer die Vorteile.

Mitgliederzahl verdoppelt

Wohl auch deshalb haben die Raiff­eisen-Energiegemeinschaften in den letzten Monaten starke Ergebnisse erzielt: Mit derzeit rund 5.500 aktiven Zählpunkten hat sich die Mitgliederzahl innerhalb eines Jahres verdoppelt. 1.800 Einspeisern produzierten dabei mehr Strom, als die 3.700 Verbraucher benötigten. Allein im Juni und Juli 2024 wurde so viel Strom gehandelt wie im gesamten Jahr zuvor. Die Mitglieder decken derzeit durchschnittlich bis zu 40 Prozent ihres Strombedarfs selbst.

„Mit den burgenländischen Energiegenossenschaften haben wir gezeigt, wie effizient und nachhaltig es heute möglich ist, privat erzeugten Strom in einer Gemeinschaft zu teilen und damit bereits eine relevante Menge des Gesamtstrombedarfs abzudecken. Wenn dieses Modell nun im eigenen Land Nachahmer findet, ist das der beste Beweis für unseren Erfolg“, so Eva Fugger, stellvertretende Generaldirektorin der RLB Burgenland. Sie zeigt sich zudem offen für mögliche Kooperationen.

Mit der neuen BEG ist nicht nur ein burgenlandweiter, sondern ein österreichweiter Stromhandel möglich – in den ersten zwei Wochen gab es mehr als 1.000 Anmeldungen.

AusgabeRZ46-2024

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