Uniqa: Kräftiges Ergebnisplus

Die Versicherungsgruppe Uniqa legte in den ersten neun Monaten sowohl bei den Prämien als auch beim Vorsteuergewinn deutlich zu und investiert noch mehr in Gesundheit.

Uniqa-CEO Andreas Brandstetter
CEO Andreas Brandstetter © Uniqa

Die börsenotierte Versicherungsgruppe Uniqa hat in den ersten drei Quartalen sowohl das Wachstum als auch den Ertrag gesteigert. Die verrechneten Versicherungsprämien legten im Jahresvergleich um 9,4 Prozent auf 5,46 Mrd. Euro deutlich zu. Getrieben wurde das Ergebnis vor allem von der Schaden- und Unfallversicherung sowie der Krankenversicherung. „Die ersten drei Quartale haben in einem Vorsteuerergebnis von 305 Millionen Euro gegipfelt“, erklärt Andreas Brandstetter, CEO der Uniqa-Group, im Klub der Wirtschaftspublizisten. Im Jahresvergleich bedeutet das ein kräftiges Plus von 22 Prozent. Unterm Strich wurde ein Konzerngewinn von 224,5 Mio. Euro erzielt, ein Zuwachs von 2,5 Prozent. 

Für das Gesamtjahr 2023 strebt Uniqa laut Raiffeisen Research nun einen Gewinn vor Steuern in der Größenordnung des Durchschnitts der letzten beiden Jahre an, was rund 400 Mio. Euro entspricht. Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II, die als Gradmesser für die Kapitalisierung gilt, lag zum Stichtag 30. September 2023 mit 244 Prozent unverändert auf hohem Niveau. Die Brutto-Combined-Ratio – Schäden und Kosten gemessen an den Prämieneinnahmen – verschlechterte sich allerdings von 89,6 Prozent auf 92 Prozent. Ursache dafür seien höhere Belastungen durch Großschäden und Naturkatastrophen. Letztere belasteten die Uniqa-Gruppe mit insgesamt 150 Mio. Euro, davon wurden 120 Mio. Euro in Österreich ausbezahlt. Seit heuer unterliegen die Kennzahlen von börsenotierten Versicherungen dem neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9/17, der eine bessere Vergleichbarkeit der Versicherer untereinander bringen soll.

Der Versicherungsumsatz – die versicherungstechnischen Erlöse nach IFRS 17 – der Uniqa-Gruppe stieg in den ersten drei Quartalen 2023 um 9,3 Prozent auf 4,43 Mrd. Euro, wozu alle Sparten und Segmente beitrugen: Die Schaden- und Unfallversicherung legte um 11,4 Prozent, die Krankenversicherung um 6,2 Prozent und die Lebensversicherung um 3,6 Prozent zu. In Österreich stieg der Versicherungsumsatz um 5,3 Prozent, in den internationalen Gesellschaften um 15 Prozent.

Fokus auf Gesundheit

„Die erhöhte Profitabilität, die vor allem durch unsere Gesellschaften in CEE getragen wird, ermöglicht uns, weiter in das Ökosystem Gesundheit zu investieren“, berichtete Brandstetter. Zusätzlich zu den 65 Mio. Euro, die in die bereits laufende Erweiterung und Modernisierung der Wiener Privatklinik Döbling fließen, sollen weitere 180 Mio. Euro in den gemeinsamen Neubau der Privatkliniken Confraternität und Goldenes Kreuz ebenfalls in Wien bis zum Jahr 2028 fließen. Damit sollen neue Standards bei den Privatspitälern der zur Uniqa gehörenden PremiQaMed-Gruppe gesetzt werden.

Darüber hinaus wurden auch personelle Weichen gestellt. So wird der Uniqa-Vorstand ab Juli 2024 von neun auf sieben Personen verschlankt. Die Mandate von Peter Eichler und Erik Leyers laufen plangemäß per 30. Juni aus. Eichler werde dem Unternehmen aber weiter in einer Beratungsfunktion zur Verfügung stehen, hieß es. Parallel dazu wurden die Funktionsperioden unter anderem von CEO Andreas Brandstetter, Finanzvorstand Kurt Svoboda sowie Wolfgang Kindl, zuständig für das internationale Geschäft, bis Ende Juni 2028 verlängert.

Signa-Ausfall verdaubar 

Angesprochen auf das Engagement des Versicherers bei der in Schieflage geratenen Immobiliengruppe Signa erläuterte Brandstetter, dass im Worst-Case-Szenario Uniqa mit einer Ergebnisbelastung von 25 Mio. Euro in der Gewinn- und Verlustrechnung betroffen wäre. Die Uniqa hält langfristige Signa-Anleihen im Ausmaß von 80 Mio. Euro. In Relation zum gesamten veranlagten Vermögen des Versicherers von insgesamt 21 Mrd. Euro sei es überschaubar. Es würde Uniqa zwar schmerzen, allerdings wäre ein solcher Totalausfall „sehr gut“ verdaubar. Gleichzeitig betonte Brandstetter, dass „bislang alle Zahlungen geleistet wurden. Wir hatten keinerlei Ausfälle“