FMA: Krypto-Betrug verdoppelt

Finanzmarktaufsicht (FMA) warnte 2024 Anleger so oft wie noch nie. 145 Warnungen wurden veröffentlicht, 2023 waren es 106.

Auch Finanzbetrüger sind „early Adopter“, sie gehören zu den Ersten, die neue Technologien aufgreifen und sich für ihre illegalen Zwecke zunutze machen. Falsche Kryptoinvestments, betrügerische Handelsplattformen und mit Deepfake-Technologien unterstützte Prominenten-Schmähs sind eine „Wachstumsbranche“, wie die Statistiken der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) zu den Verbrauchereingaben und Investorenwarnungen im abgelaufenen Jahr zeigen.

„In der Hoffnung auf schnelles Geld sind 2024 wieder viel zu viele Menschen auf Finanzbetrüger hereingefallen“, so FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller. Auch wenn die Methoden modern sind, die Geschichten, mit denen sie ihre Opfer verführen, sind immer noch die gleichen: hoher Gewinn bei geringem Risiko. Geheime Anlagetricks, die die Banken nicht verraten. Bei denen man unbedingt ganz schnell zugreifen muss, ohne Fragen zu stellen. Die FMA-Vorstände warnen: „Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich gelogen.“

Gesamtverlust gestiegen

Bei der FMA-Hotline für Verbraucher haben sich heuer 840 Personen zu Finanzbetrugsthemen gemeldet – rund ein Viertel aller Eingaben. Die Eingaben mit Bezug auf Kryptowerte haben sich fast verdoppelt und stehen mit 409 (Vorjahr: 244) für fast die Hälfte aller Eingaben. Die Kontaktaufnahme fand oft über Online-Handelsplattformen statt, hier insbesondere auch mit vermeintlichen Investments in Kryptowerte, in binäre Optionen und in Differenzkontrakte. Auch über Social Media und Fake-Postings mit Prominenten aus Funk und Fernsehen, die angeblich mit Geheiminvestments rasch reich geworden sind, werden die Opfer kontaktiert. Der FMA gemeldete Gesamtverlust ist im 2024 von 12,8 Mio. auf rund 15,5 Mio. Euro gestiegen. Der höchste gemeldete Verlust einer Privatperson beträgt 996.109 Euro.

Warnungen der FMA vor Personen und Firmen, die keine konzessionspflichtigen Finanzdienstleistungen und Geschäfte anbieten und durchführen dürfen, haben 2024 ein Rekordniveau erreicht. 145 Warnungen wurden auf der Website der FMA und der elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes (EVI) veröffentlicht, 2023 waren es 106. Auch im Vorjahr betrafen die meisten Warnmeldungen betrügerisch tätige Handelsplattformen, auf denen Dienstleistungen im Zusammenhang mit Finanzprodukten angeboten werden.

AusgabeRZ1-2025

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