Mut zur Selbsthilfe

Fünf Gemeinden im Feistritztal schließen sich mit Unterstützung von Raiffeisen NÖ-Wien zu einer Bürgerenergiegemeinschaft zusammen.

Landtagsabgeordneter Hermann Hauer, Willibald Fuchs, Franz Sinabel (Bürgermeister Feistritz am Wechsel), Monika Eisenhuber, Michael Höllerer, Michael Gruber (Bürgermeister St. Corona am Wechsel), Christian Trettler (Vizebürgermeister Trattenbach) und Johannes Hennerfeind (Bürgermeister Trattenbach) freuen sich über die Zusammenarbeit
Landtagsabgeordneter Hermann Hauer, Willibald Fuchs, Franz Sinabel (Bürgermeister Feistritz am Wechsel), Monika Eisenhuber, Michael Höllerer, Michael Gruber (Bürgermeister St. Corona am Wechsel), Christian Trettler (Vizebürgermeister Trattenbach) und Johannes Hennerfeind (Bürgermeister Trattenbach) freuen sich über die Zusammenarbeit © RB Wiener Alpen

Im Zuge des Raiffeisen Energiespartages feierten die fünf Gemeinden Kirchberg am Wechsel, Feistritz am Wechsel, Otterthal, Trattenbach und St. Corona am Wechsel die Gründung der „Bürgerenergiegemeinschaft Feistritztal“. Unterstützt von Raiffeisen NÖ-Wien und in Kooperation mit dem Elektrizitätswerk Eisenhuber, welches bereits seit 150 Jahren in Betrieb ist und große Mengen an Wasserkraft zur Verfügung stellen wird, können sich die Gemeinden künftig selbst mit Ökostrom versorgen. Ebenso bringen die einzelnen Gemeinden Strom aus ihren jeweiligen Photovoltaikanlagen in die Energiegemeinschaft mit ein. 

„Wir haben dieses Kraftwerk damals gemeinsam mit Raiffeisen gebaut. Daher ist der Raiffeisen Energiespartag der optimale Tag, um die Gründung unserer Bürgerenergiegemeinschaft Feistritztal zu feiern“, so Monika Eisenhuber, geschäftsführende Teilhaberin der Elektrizitätswerke, im Zuge der Eröffnung im Kraftwerk Wanghof, dem jüngsten der fünf Wasserkraftwerke. „Das ist mittlerweile die 21. Energiegenossenschaft, die wir in Niederösterreich ins Leben gerufen haben“, freut sich auch Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiff­eisenlandesbank NÖ-Wien und der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, sind doch vor allem die Themen Genossenschaft und Nachhaltigkeit in der DNA von Raiffeisen verankert. So hat man bei Raiffeisen NÖ-Wien im vergangenen Jahr auch einen eigenen Stromtarif (Auri) ins Leben gerufen, um einen Beitrag zur Sicherung der „Grundversorgung an Energie, der Demokratisierung der Energie und der Transparenz in der Preisbildung“ zu leisten, wie Höllerer anmerkt. 

Beste Bedingungen für alle

„Es ist eine totale Ausnahme, dass ein Dorf seinen eigenen Energieerzeuger hat. Bei uns erzeugt den Strom eine Firma mit Familiennamen und einem Gesicht, das man kennt“, zeigt sich Willibald Fuchs, Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg am Wechsel, stolz. Umso wichtiger sei es daher, einen Strompreis zu haben, der sowohl für den Produzenten als auch den Konsumenten realistisch und leistbar ist. „Wir Gemeinden sind nicht an Gewinnmaximierung orientiert, sondern am Bürgerwohl. Und jetzt hat uns der Gesetzgeber mit den Energiegemeinschaften einen Rahmen gegeben, in dem wir uns selbst ausmachen können, was ein vernünftiger Preis ist“, so Fuchs. 

Begeistert zeigt er sich dabei auch von der Rechtsform der Genossenschaft. Denn auch Friedrich Wilhelm Raiffeisen gründete seine Genossenschaft ursprünglich aus der Notsituation der Wucherzinsen heraus. Und auch heute gelte die Gründung der Energiegemeinschaft als „Selbsthilfe, damit wir die Sache in den Griff kriegen“, so der Bürgermeister und ergänzt, „Ich bin mir sicher, dass wir den richtigen Schritt in der richtigen Zeit gesetzt haben.“