RLB Steiermark: „Für konjunkturellen Winter vorbereitet“

Die Raiffeisen-Landesbank Steiermark sieht sich mit guten Halbjahreszahlen gestärkt, um die Kunden weiterhin aktiv zu begleiten.

Das Gebäude der RLB Steiermark in GRaz Raaba
© RLB Steiermark

Die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 mit 79,8 Mio. Euro ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis. Trotz der konjunkturellen Flaute und der hohen Inflation weist die RLB Steiermark ein leichtes Wachstum bei den Finanzierungen sowie Kundeneinlagen aus. Das Kundenkreditvolumen wuchs im ersten Halbjahr um gut ­1 Prozent auf 8,6 Mrd. Euro, die Kundeneinlagen ebenso leicht auf 3,9 Mrd. Euro. Mehr als zwei Drittel der Privatkredite sind Fixzinskredite mit langfristig niedrigen Zinsen.

Im Einlagenbereich wurden seit Herbst 2022 die Sparkonditionen laufend angehoben. Weiters hat die RLB Steiermark eine Reihe Anleihen auf den Markt gebracht, die von den Privatkunden im Umfang von über 300 Mio. Euro „sehr aktiv“ genutzt wurden, so Generaldirektor Martin Schaller. Der erwirtschaftete Zinsüberschuss erhöhte sich auf 82 Mio. Euro, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 63,1 Mio. Euro.

Das durch die EZB-Maßnahmen gestiegene Zinsniveau wirkte sich nicht nur auf den Zinsertrag, sondern auch auf deutlich höhere Zinsaufwendungen der Bank aus. Das Betriebsergebnis reduzierte sich von 175,5 auf 161,2 Mio. Euro. Während die Betriebserträge trotz gesunkener Ergebnisbeiträge der RBI nahezu auf gleichem Niveau blieben, stiegen die Betriebsaufwendungen bei den Personal- und Sachkosten deutlich an, wie Schaller berichtet: „Die Teuerung ist auch im Bankbereich angekommen. Das sind einerseits die Auswirkungen der generellen Lohnerhöhungen, andererseits sind es insbesondere Energie- und IT-Kosten aufgrund der intensiven Nutzung unserer digitalen Services.“

GD Martin Schaller
Generaldirektor Martin Schaller (c) RLB Steiermark/Krizaj

Vorsorgliche Rückstellungen 

Im Sinne einer umsichtigen Risikopolitik wurden von der RLB Steiermark rund 15 Mio. Euro an Vorsorgen gebildet, um auf mögliche Zahlungsschwierigkeiten insbesondere von Firmenkunden vorbereitet zu sein. Schaller: „Unternehmen spiegeln in den Gesprächen herausfordernde Zeiten wider, etwa im Projektgeschäft, aber auch die Verfügbarkeit von liquiden Mitteln spielt eine große Rolle. Dennoch sehen wir keinen Pleite-Tsunami auf uns zukommen.“

Die Eigenmittelquote liegt zu Jahresmitte bei 18,4 Prozent, zu Jahresende 2022 waren es 19,0 Prozent. Der Rückgang hat allein rechnerische Gründe, zu Jahresende 2023 erwartet die RLB Steiermark Quoten über dem Vorjahresniveau. Jedenfalls liegen die Werte weit über den gesetzlichen Standards und sind ein Zeichen der Stabilität der RLB Steiermark. „Wir begleiten unsere Kunden sehr aktiv, sowohl durch kompetente Beratung als auch mit attraktiven Konditionen. Daher sehen wir sowohl unsere Kunden als auch die RLB Steiermark selbst für den konjunkturellen Winter bestmöglich vorbereitet“, sagt der Generaldirektor. 

Fairer Umgang

„Als langfristig handelnder Finanzpartner bemühen wir uns seit jeher um eine höchstmögliche Zufriedenheit unserer Kunden, denn nur dann sind auch wirtschaftliche Erfolge möglich“, betont Schaller in Reaktion auf die jüngsten Debatten rund um einen fairen Umgang mit Bankkunden. Steiermarkweit laufe seit einiger Zeit eine große Beratungs-Offensive, in der Kunden mögliche höhere Guthaben-Verzinsungen und Lösungen bei etwaigen finanziellen Problemen aufgezeigt werden. Zusätzlich wird abgefragt, wie zufrieden man mit der Beratung bei Raiffeisen ist. Das Ergebnis aus über 2.000 anonymen Bewertungen im ersten Halbjahr 2023 liegt bei 1,03 nach Schulnoten. „Allein das unmittelbare, ehrliche Feedback unserer Kunden zählt“, freut sich Schaller über den Spitzenwert und ergänzt: „Wir haben daher kein Verständnis für zuletzt zahlreiche Pauschalverurteilungen der Banken, realitätsfremde und populistische Zurufe. Selbstverständlich sind wir offen für konstruktive, konjunktur- und marktstärkende Vorschläge.“