Uniqa 2024: Starkes Ergebnis trotz Rekord-Unwetterschäden

Die Prämien stiegen im Vorjahr um über 9 Prozent und das Konzernergebnis um knapp 15 Prozent. CEO Andreas Brandstetter fordert von der Politik neue Lösungsmodelle, um Unwetterschäden besser abzusichern.

Die Uniqa-Versicherungsgruppe hat 2024 trotz hoher Unwetterschäden ein starkes Ergebnis erzielt. Die verrechneten Prämien stiegen laut vorläufigen Zahlen um 9,1 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern legte um 3,6 Prozent auf 442 Mio. Euro zu. Das Konzernergebnis wuchs um fast 15 Prozent auf 348 Mio. Euro – trotz Naturkatastrophen, die mit 387 Mio. Euro zu Buche schlugen (2023: 186 Mio. Euro).

Uniqa-Group-CEO Andreas Brandstetter betonte bei der Präsentation der Jahreszahlen, dass insbesondere die Schaden- und Unfallversicherung (+11 Prozent) sowie die Krankenversicherung (+10 Prozent) Wachstumstreiber waren. Auch in Zentral- und Osteuropa legten die Prämien um 13,9 Prozent zu, in Österreich um 4,6 Prozent. Der größte Markt war 2024 Polen mit einem Kundenwachstum von 22 Prozent. Die Combined Ratio stieg aufgrund der Unwetterschäden leicht auf 93,1 Prozent (2023: 92,8 Prozent).

Die Dividende soll von 57 auf 60 Cent je Aktie steigen – rund 184 Mio. Euro werden ausgeschüttet.

Kapitalstärke und Investitionen

Die regulatorische Kapitalquote erhöhte sich auf 265 Prozent. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich um mehr als 160 Mio. Euro auf knapp 750 Mio. Euro. Die Assets under Management lagen zum Jahresende bei 20,7 Mrd. Euro (+300 Mio. Euro).

2025 will Uniqa neue Ansparprodukte ohne Risikotangente für private und institutionelle Anleger über die Tochter Uniqa Capital Markets anbieten, erklärt Brandstetter. Hintergrund sei, dass es viele Kunden gibt, die nach einer Auszahlung eines Produktes das Kapital weiterhin bei Uniqa veranlagen möchten, allerdings mit kürzeren Bindungszeiten, ergänzte Finanz- und Risikovorstand Kurt Svoboda. Das sei derzeit nicht möglich, weil es eine Mindestlaufzeit von zehn Jahren gibt. Um die Kunden nicht zu verlieren und das Geld im Konzern zu halten, sollen nun entsprechende Ansparprodukte auf den Markt kommen. „Wir sind im Aufbau der Produkte und wollen sie heuer noch ausrollen“, präzisiert Brandstetter. 

Klimawandel als Belastung

Haupttreiber der Unwetterschäden war das Tief „Boris“ im September, das allein für 222 Mio. Euro brutto verantwortlich war. Brandstetter forderte politische Lösungen zur Absicherung gegen Naturkatastrophen, etwa nach dem Vorbild Frankreichs oder Belgiens. In besonders betroffenen Regionen könnten Schäden künftig gar nicht mehr versicherbar sein, warnte CFO Kurt Svoboda.

Strategischer Fokus: Gesundheit & Digitalisierung

Die Nachfrage nach Krankenversicherungen bleibt hoch. Mit der Marke Mavie und der Integration der Privatklinik Wörgl sowie der PremiQaMed-Gruppe will Uniqa seine Position als Gesundheitsanbieter ausbauen. Der Konzern investiert zudem jährlich rund 200 Mio. Euro in IT, Digitalisierung und KI. Bereits 95 Prozent der Versicherungsabschlüsse laufen automatisiert.

Wachstumsziele bis 2028 bestätigt

Für die Jahre 2025 bis 2028 strebt Uniqa ein jährliches Prämienwachstum von 5 Prozent und ein Gewinnwachstum von mindestens 6 Prozent an. Die Dividende soll ebenfalls jährlich steigen. Svoboda betont jedoch, dass nachhaltige Ausschüttungen Vorrang vor kurzfristigen Erhöhungen haben.

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