Werbeartikel werden immer nachhaltiger

Die Werbemittelindustrie bewegt sich weg von der Masse und setzt zunehmend auf Nachhaltigkeit und Verwendbarkeit.

Der 31. Oktober ist ein wichtiger Tag sowohl für die Banken und ihre Kunden als auch für die Werbemittelhändler. Im Laufe der Jahre hat sich der Weltspartag jedoch etwas verändert – und zwar ins Positive. „Früher war die Masse an Werbeartikel wichtig – viel um wenig Geld. Man hat nicht darauf geachtet, was man hergibt. Jetzt geht der Trend hin zur Regionalität und zu individuellen Geschenken, die sich von Bank zu Bank unterscheiden“, erklärt Klaus Pohn, Präsident des Verbands Österreichischer Werbemittelhändler (VÖW)

Nachhaltigkeit im Trend

Porträt von Klaus Pohn, Präsident des Verbandes österreichischer Werbemittelhändler
„Der Kugelschreiber als Werbeartikel ist sicher unter den Top 3 zu finden.“ – Klaus Pohn (c) Fürnholzer.com

Den einen Trendartikel gibt es laut Pohn zum aktuellen Zeitpunkt nicht: „Ich habe zuletzt von Gartenmöbeln bis zur Bio-Schokolade alles verkauft. So richtig trendige Artikel à la Fidget Spinner, wie wir es vor Jahren gehabt haben, gibt es aktuell nicht, aber wichtig ist den Kunden Nachhaltigkeit und die Entwicklung weg von der Masse hin zu mehr Qualität.“ Bei Werbemitteln wird also vermehrt darauf geachtet, wo und wie sie produziert werden. Dabei geht es nicht nur darum, ob der Artikel selbst nachhaltig ist, sondern auch die dahinter gelagerten Lieferketten müssen gewissen Standards entsprechen. 

Diese Tendenz hin zur Nachhaltigkeit sei vor allem seit der Pandemie spürbar, erklärt der VÖW-Präsident. Ebenso hat sich der Aufschwung an sozialen Aktivitäten und Veranstaltungen seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen positiv auf die Werbemittelindustrie ausgewirkt. Trotzdem gehen die aktuellen Teuerungen auch an der Werbemittelindustrie nicht spurlos vorüber. Weniger Budget für Werbegeschenke seitens der Kunden gäbe es deshalb nicht, viel mehr wirke sich die aktuelle Situation auf die Produktionskosten aus: „Bei uns in Europa ist die Energiekrise stark spürbar. Produktionen, die in Europa gemacht werden, gehen preislich in die Höhe. Andererseits sieht man aber, dass der Preis bei Chinaimportware wieder runtergeht, weil der Preis für die Seefracht wieder sinkt“, erklärt Pohn, denn diese sei vor einem Jahr, mit einem Preis von 16.000 Dollar für einen 40-Fuß-Container, auf Spitzenniveau gewesen. Mittlerweile habe sich der Preis wieder zwischen 5.000 und 6.000 Dollar eingependelt. 

Ständiger Wandel

Wichtig sei es als Werbemittelhändler, sich der Schnelllebigkeit der Produkte anzupassen. Denn auch klassische Werbeartikel wie der Regenschirm oder der Kugelschreiber werden ständig Änderungen unterzogen, um sie einerseits nachhaltiger und andererseits auch multifunktionaler zu gestalten. So würde man das Gestell eines Regenschirms beispielsweise nicht mehr aus Plastik herstellen, sondern aus zertifiziertem Holz und das Gespann dementsprechend nicht mehr aus reinem Polyester, sondern aus recyceltem Material aus PET Flaschen. Generell liegen diese Klassiker der Werbemittelindustrie in ihren vielfältigen Formaten auch weiterhin stark im Trend, so Pohn: „Der Kugelschreiber als Werbeartikel ist sicher unter den Top 3 zu finden. Pro Tag greift man ihn unzählige Male an und sieht unbewusst diese Werbung.“ Ein Konkurrenzdenken zu rein visueller oder hörbarer Werbung gibt es nicht: „Wir sehen uns eher als verlängerter Arm. Wenn wir eine Werbung, die man sehen oder hören kann, nochmal mit einem vernünftigen Werbeartikel unterstreichen, dann bleibt die Werbung noch viel länger im Gedächtnis.“ 

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