Fit4Tech: Am Weg zur digitalen Harmonie

Mehr als 100 Raiffeisen-IT-Koordinatoren tauschten sich bei Fit4Tech aus.

Mit Fit4Tech starten die Raiffeisenlandesbanken NÖ-Wien und Burgenland ein neues Format für die IT-Koordinatoren der Raiffeisenbanken. Zweimal im Jahr findet – neben anderen Veranstaltungen im kleineren Rahmen – eine sogenannte „Management Session“ statt, mit dem Ziel, proaktiv über aktuelle Entwicklungen und Innovationen im IT-Bereich zu informieren. 

Dabei geben die Verantwortlichen aus verschiedenen Unternehmen des Raiffeisensektors – unter anderem Raiffeisen Digital, Raiffeisen Software, R-IT und Raiffeisen e-force – Einblicke in die wichtigsten IT-Themen des Sektors bis hin zu Deep-Dives in Projektschwerpunkte, die 2024 ausgerollt werden.

Begrüßt wurden die Teilnehmer von Roland Mechtler, dem zuständigen Vorstandsdirektor in der RLB NÖ-Wien. Dieser blickte auf ein bewegtes Jahr zurück: „Wir haben viel erreicht und viel verändert. Das letzte Jahr war geprägt von der Zusammenarbeit im Bund, im Sinne der Kosteneffizienz und Kundenzentrierung.“ Durch das Entwickeln einer neuen IT-Governance auf Landes- und auf Bundesebene sowie der Vereinheitlichung auf Bundesebene werden Doppelgleisigkeiten vermieden und Synergien gehoben, so Mechtler: „Das neue Mantra in der IT lautet: Langsam heißt, dass es nicht funktioniert. Daher müssen wir unseren Vertriebskollegen eine IT-Umgebung zur Verfügung stellen, die zum Beispiel einwandfrei in Verkaufsgesprächen funktioniert.“

Bundesweite Strecken

Geht es um Harmonisierung, verwies Petra Postl, Bereichsleiterin Digital & Daily Banking in der RLB NÖ-Wien und Geschäftsführerin der Raiffeisen-Digital (RDG), auf die bundesweite Omnikanalstrategie, im Zuge derer es nun seit März 2024 möglich ist, dass Raiff­eisenkunden aus ganz Österreich in „Mein Elba“ ihre Debitkarten verwalten sowie ihr Kundenprofil anpassen können. Diese Services gab es bisher nur in NÖ-Wien und im Burgenland. Natürlich werde daran gearbeitet, weitere Services zum Nutzen aller Kunden österreichweit auszurollen. 

Dietmar Pucher, Geschäftsführer der R-IT, berichtete aus dem IT-Betrieb über die wachsenden Zugriffszahlen auf das Banking-Portal „Mein Elba“: „Wir laufen in Richtung 600 Millionen Logins pro Jahr. Am 1. Februar 2024 haben wir mit 3,64 Millionen Logins an einem Tag einen Höchststand erreicht. Aktuell prüfen wir, Teile des Raiffeisen-Online-Bankings künftig auch in die Cloud auszulagern. Mit dieser zukunftsweisenden Umsetzung können wir sicherstellen, dass die entsprechenden Kapazitäten bei Bedarf umgehend zur Verfügung stehen. Dadurch ist auch die hohe Stabilität weiterhin gegeben.“

Peter Hartlieb, Geschäftsführer der Raiffeisen Software (RSG), stellte mit „Finanzierung NEU“ ein neues System für den gesamten Sektor in Aussicht. Auch damit soll im Sinne der Harmonisierung die Effizienz gesteigert und Kosten gespart werden. 

Gekommen, um zu bleiben

Welchen Stellenwert Künstliche Intelligenz (KI) im Banking einnehmen wird, zeigten Werner Georg Mayer, Geschäftsführer der R-IT, und Marcus Presich, Bereichsleiter Daten & Analytik in der RLB NÖ-Wien. Die prädiktive KI wird längst bei Raiffeisen eingesetzt. Diese dient dazu, Muster (beispielsweise in den Kontobewegungen) zu erkennen und Signale an die Kundenberater zu senden. Geht es um generative KI – Stichwort ChatGPT – steht man noch ganz am Anfang: „Keiner weiß, wo sich das hinentwickeln wird. Wir suchen Anwendungsfälle, ordnen sie ein und untersuchen den Nutzen für die Berater und Kunden.“ 

Im Bereich Marketing und Vertrieb liege viel Potenzial für generative KI, aber auch bei der Programmierung könne sie hilfreich sein. Allerdings nicht, um Programmierer einzusparen, sondern sie effizienter zu machen: „Wir erwarten 30 bis 40 Prozent mehr Produktivität“, so Mayer. 

Kundenberater können künftig auf den „Copilot“ zugreifen, den Microsoft KI-Assistenten, der in den Office-Programmen eingebettet ist und das Arbeiten damit erleichtern soll. Für die Kunden arbeitet man am „Elba-Assistent“, ein eigens entwickelter Chatbot, der beim Online-Banking behilflich sein soll. Der erste Prototyp wurde in drei Monaten gebaut und kann Termine mit dem Berater vereinbaren und die Bankomatkarte nachbestellen. „KI ist jedenfalls gekommen, um zu bleiben, aber die Anwendungsfälle tragen die Strategie“, betonte Mayer. 

AusgabeRZ20-24

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