Bewusstsein für Artenvielfalt steigt

Mehr als 60 Projekte wurden für den dritten #beeraiffeisenAWARD der Tiroler Raiffeisenbanken eingereicht. Der Preis wurde an fünf Teilnehmer vergeben.

Christine Hofer, Klaus Gritsch (Bürgermeister von Kematen), Alice Tropper, Helmuth Müller, (Vorstandsvorsitzender IKB), Anja Holluschek (Hollu), Reinhard Mayr und Gerd Estermann freuten sich über die Nisthilfen-Trophäen und die Würdigung ihrer Projekte.
Christine Hofer, Klaus Gritsch (Bürgermeister von Kematen), Alice Tropper, Helmuth Müller, (Vorstandsvorsitzender IKB), Anja Holluschek (Hollu), Reinhard Mayr und Gerd Estermann freuten sich über die Nisthilfen-Trophäen und die Würdigung ihrer Projekte. © Raiffeisen Tirol/Franz Oss

„Wir dürfen auch heuer wieder Vorzeige- und Leuchtturmprojekte auszeichnen, die ihresgleichen suchen, was uns zeigt, dass das Bewusstsein und die Sensibilität für das Thema Artenvielfalt in den letzten Jahren enorm gestiegen ist“, erklärte Reinhard Mayr, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Landesbank Tirol und Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol, bei der Verleihung des dritten #beeraiffeisenAWARD im Ersatzquartier der RLB Tirol in Rum. Das sei auch deshalb so wichtig, „weil wir gerade in diesem Bereich als Gesellschaft und Menschheit enorm viel aufzuholen und wieder gutzumachen haben“, so Mayr. 

Das konstant wachsende Engagement – sowohl von Privatpersonen wie auch in Kommunen, Schulen, Kindergärten und Unternehmen – spiegle sich auch in der Resonanz auf die Ausschreibung wider, bestätigte Projektleiterin und Raiffeisen-Werbung-Tirol-Geschäftsführerin Christine Hofer. „Wir hatten heuer mit 63 Projekten nach 40 im Vorjahr eine Steigerung bei den Einreichungen von knapp 60 Prozent, was uns unglaublich freut und auch darin bestätigt, diese Initiative fortzuführen.“

Die diesjährigen Preisträger des #beeraiffeisenAWARD wurden wie schon im Vorjahr von einer kundigen Expertenjury ermittelt. In der Kategorie „Privatperson“ ging der Award an Gerd und Claudia Estermann aus Mötz für ihren bereits seit 1999 bestehenden wildromantischen Garten mit Teich, den sie bewusst als Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere angelegt haben und in den sie auch regelmäßig Kindergartenkinder und Schulklassen einladen, um ihnen Respekt und Wertschätzung für Pflanzen und Tiere zu vermitteln.

In der Kategorie „Schulen und Kindergärten“ fiel das Votum einhellig auf das Projekt „Wiesenzauber“ des Kindergartens im KiBiZ Volders: Die dortige sogenannte Füchsegruppe unter der Leitung von Alice Tropper hatte sich erst im Frühjahr spontan entschieden, beim #beeraiffeisenAWARD teilzunehmen, und dann mit viel Liebe und Gespür ein kleines, von kunterbunten Zaunlatten eingefasstes Wildblumengärtlein angelegt. Damit habe man den Grundstein für mehr Artenvielfalt am Kindergartenareal gelegt, so die Jury.

Insektenfreundlicher Ort

In der Kategorie „Gemeinden und Vereine“ entschied sich die Jury für das „bienen- und insektenfreundliche Kematen“. Denn Kematen gehe das Thema umfassend an und habe in den letzten vier Jahren unterschiedlichste Initiativen und Projekte initiiert, erläuterte die Jury: So wurden Blumenwiesen und Blühstreifen angelegt, über 100 Bäume gepflanzt, selbst am Friedhof blühen mittlerweile bienenfreundliche Stauden. Es gibt die Aktion „Insektenfreundliches Blumenkistl“ in Kooperation mit den zwei örtlichen Gärtnereien, ebenso Nistkästen und öffentlich zugängliche Naschgärten. Artenvielfalt und Insektenfreundlichkeit werde hier überall mitgedacht, lobte die Jury.

In der Kategorie „Unternehmen und Institutionen“ wurden aufgrund von Punktegleichstand heuer wieder zwei Preise vergeben – einmal für die Blumenwiesen der Innsbrucker Kommunalbetriebe und für das Projekt Naturerholungspark am Firmenareal von Hollu in Zirl. Seit 2019 haben die IKB mit ihren Blumenwiesen beim Trinkwasserkraftwerk Mühlau, in der Kläranlage Roßau, bei den Kraftwerken Ruetz, Untere und Obere Sill sowie bei einigen Umspannwerken über 40.000 Quadratmeter Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten geschaffen. Damit leiste die IKB einen wichtigen und wertvollen Beitrag für die Biodiversität in Tirol, urteilt die Jury. Und hob auch die vorbildhafte Vermittlungsarbeit auf den diversen Kommunikationskanälen hervor.

Vielfältige Inspiration

Die Firma Hollu hat wiederum in den vergangenen zwei Jahren 5.000 Quadratmeter Freifläche auf dem Firmengelände in Zirl in einen Naturpark verwandelt. Hierfür wurden 3.000 Blüten- und Zwiebelpflanzen, 250 Wildsträucher und 10 Bäume gepflanzt. So entstanden dort binnen eines Jahres prächtige Blumenwiesen, ein wildromantischer Waldgarten, ein grün dahinmäandernder Sumpfgraben, ein mediterran duftendes Kräuterbeet, eine Vogelschutzhecke und ein beeindruckender Weidentunnel für heiße Sommertage. Weiters finden sich auch Biotopstrukturen wie Trockensteinmauern, Totholz, Eidechsenburgen oder Nisthilfen. Und als Draufgabe für die Menschen, für die überall eigene Plätze zum Verweilen eingerichtet wurden: ein Kneippbecken und eine Sportwiese. „Mit dieser Investition in Natur und Wohlbefinden seiner Mitarbeiter hat das Unternehmen ein Zeichen gesetzt, das hoffentlich auch andere inspirieren möge“, so die Jury.

Wie schon in den Vorjahren erhielten die Preisträger des #beeraiffeisenAWARD neben dem Preisgeld eine Nisthilfen-Trophäe. Der Wettbewerb wird 2024 fortgesetzt, kündigte Raiffeisen-Bankensprecher Reinhard Mayr an: „Denn unser erklärtes Ziel ist es, dass wir jedes Jahr aufs Neue so großartige Projekte vor den Vorhang holen können und immer noch mehr Unternehmen, Institutionen, Schulen, Kindergärten, Kommunen und Privatpersonen dadurch angeregt werden, Blumenwiesen und Naturgärten anzulegen.“