Vom Reden ins Tun kommen

2015 publizierte die Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative (RNI) erstmals eine Ökobilanzierung der Raiffeisen Bankengruppe. Jetzt zeigt die brandneue Treib­hausgas-Bilanz, wo die RBG mittlerweile steht.

Grafik zur Treibhausgas-Bilanz der Raiffeisen Bankengruppe 2022

Die von der RNI beauftragte Treibhausgas-Bilanz 2021 gibt einen Überblick über den aktuellen CO2-Ausstoß der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich und über die Einsparungen, die seit der letzten Untersuchung für das Jahr 2014 umgesetzt wurden. Bewährter Partner der RNI in der Erstellung der Analyse war auch heuer wieder das Umweltbundesamt. 

Insgesamt werden durch die unternehmerischen Tätigkeiten der Bankengruppe direkte und indirekte Treibhausgasemissionen von rund 62.727 Tonnen CO2-Äquivalent-Emissionen freigesetzt. Der größte Anteil von 24.158 Tonnen dieser Emissionen entsteht durch die Anreise der Mitarbeitenden zum Arbeitsplatz. Der zweite große Treiber ist die Energie mit 16.773 Tonnen Energieaufwand für Raumwärme und -kälte bzw. mit 16.822 Tonnen für den Stromverbrauch.

Einsparen wirkt

Wie wirksam es ist Energie einzusparen, zeigte Monika Mörth, Geschäftsführerin des Umweltbundesamts, am Stromverbrauch: Der Stromverbrauch in Kilowattstunde je Mitarbeitenden der Raiffeisen Bankengruppe hat sich gegenüber 2014 um fast 25 Prozent reduziert. Durch die in den Jahren 2016–2021 in der Raiffeisen Bankengruppe getätigten standortbezogenen nachhaltigen Investitionen – wie etwa in thermische Sanierung und Gebäudeeffizienz – wurden rund 155.000 Tonnen CO2-Einsparungen berechnet. Das entspricht etwa 0,25 Prozent der im Jahr 2020 österreichweit ausgestoßenen CO2-Emissionen. RNI-Vorstand Franz Fischler dazu: „In der RNI waren uns von Anfang an messbare Ergebnisse wichtig, um zu erkennen, wo wir stehen und wo wir uns noch verbessern müssen.“

Für die RNI war seit Beginn klar: Die beste Energie ist die, die nicht eingesetzt wird. Daher gilt es an erster Stelle Energie einzusparen und Effizienzmaßnahmen zu setzen. „Der Raiffeisen Bankgruppe ist es gelungen vom Reden ins Tun zu kommen. Es war klar, je früher man beginnt, desto besser ist es fürs Klima“, gibt Fischler die Richtung für ressourcenschonenden Umgang mit Energie vor.

Erhoben wurde auch, wie hoch der makroökonomische Effekt jener 108 Millionen Euro war, die die Raiffeisen Bankengruppe in den Jahren 2016 bis 2021 in nachhaltige Maßnahmen investiert hat. Insgesamt wurden in diesen Jahren durch die getätigten Investitionen 61,3 Mio. Euro an Wertschöpfung generiert, 617 Arbeitsplätze geschaffen und 49,6 Mio. Euro an Staatseinnahmen generiert.

Klimaneutrales Europa

Die EU hat im Dezember 2019 mit dem „Green Deal“ ganz entscheidende Schritte Richtung Nachhaltigkeit gesetzt. Übergeordnetes Ziel ist, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. „Der Green-Deal der EU-Kommission verfolgt sehr ehrgeizige Ziele verbunden mit vielen Herausforderungen“, erklärt RNI-Geschäftsführerin Andrea Sihn-Weber die Ziele dieser Wachstumsstrategie. „Gleichzeitig bietet die nachhaltige Transformation viele Chancen. Die Wirtschaft etwa kann mit kohlenstoffarmen, energie- und ressourceneffizienten Kreislaufprojekten zur Zielerreichung beitragen.“ 

Um die Klima- und Energieziele zu erfüllen und diesen Strukturwandel in Europa zu schaffen, wird geschätzt, dass jährlich zusätzlich rund 350 Milliarden Euro Investitionen notwendig sind. Da wird gerade die Finanzindustrie gefordert sein, denn sie spielt eine zentrale Rolle in dieser Transformation. „Wir haben eine große Verantwortung. Wir müssen sorgsam darauf achten, welche Auswirkungen unser Kerngeschäft auf Umwelt, Klima und Gesellschaft hat. Hier haben wir den größten Hebel“, beschrieb Sihn-Weber die Schlüsselrolle der Finanzbranche bei der Erreichung der Klimaziele.

Weitere Erkenntnisse aus der Treibhausgas-Bilanz:

  • Im Jahr 2021 benötigte die Raiffeisen Bankengruppe Österreich rund 99.969 MWh an Raumwärme und -kälte.
  • Fernwärme und regionale Fernwärme zusammen decken 61,4 Prozent des Raumwärmebedarfs.
  • Rund 26 Prozent des Raumwärmebedarfs wird durch Erdgas abgedeckt. Heizöl als weiterer fossiler Energieträger wird zu ca. 5 Prozent eingesetzt.
  • Im Durchschnitt fielen 2021 insgesamt 2.479 kg CO2-eq Emissionen pro Mitarbeiterenden (inkl. Anreise) an. Die Emissionen je Mitarbeiterenden liegen je nach Bundesland im Bereich zwischen 1.582 kg und 3.150 kg CO2-eq.
  • Der Stromverbrauch in kWh je Mitarbeiterenden der Raiffeisen Bankengruppe hat sich gegenüber 2014 um fast 25 Prozent reduziert.
  • Der Raumwärmebedarf in kWh je Mitarbeiterenden der Raiffeisen Bankengruppe hat sich gegenüber 2014 leicht erhöht. Die daraus
  • resultierenden Treibhausgasemissionen je Mitarbeiterenden sind aufgrund eines vermehrten Einsatzes klimafreundlicherer Wärmebereitstellung dagegen gesunken.
  • Im Bereich der Dienstreisen sind sowohl die zurückgelegten Kilometer als auch die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen – bedingt durch die Pandemie – signifikant zurückgegangen.

Treibhausgas-Bilanz downloaden

Den gesamten Bericht der Treibhausgas-Bilanz 2021 sowie das Video zum Round-Table finden Sie auf der RNI-Website.