Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer, an dem die Raiffeisenlandesbank OÖ im Rahmen des Robau-Konsortiums beteiligt ist, hat den Turnaround geschafft. Im Vorjahr steigerte das Unternehmen das Betriebsergebnis (EBIT) im Jahresabstand um 73,1 Prozent auf 64,9 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 22,7 Prozent auf 1,306 Mrd. Euro. Dazu beigetragen haben insbesondere gestiegene Auslieferungen von Fahrzeugen (+24,6 Prozent). Aber auch die Bereiche Ausrüstung, Customer Service und Komponenten verzeichneten ein starkes Wachstum. Das Vorsteuerergebnis (EBT) kletterte von 7 Mio. auf 26,3 Mio. Euro, während sich das Periodenergebnis im Jahresvergleich vervielfachte – von 1,2 Mio. auf 29,8 Mio. Euro. Kräftig bergauf ging es auch mit dem Auftragsbestand: Zum Jahresultimo 2024 gab es einen Zuwachs von 28 Prozent auf 2,28 Mrd. Euro.
Volle Auftragsbücher
„Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2024 markieren teilweise absolute Höchststände in der Unternehmensgeschichte des Rosenbauer-Konzerns und sie zeigen deutlich: Wir haben den Turnaround geschafft. Unsere Auftragsbücher sind voll und wir haben in der Produktion erste Effizienzverbesserungspotenziale realisiert“, freut sich Rosenbauer-CEO Sebastian Wolf.
Durch die Kapitalerhöhung im Februar 2025 sei die Eigenkapitalquote basierend auf dem Jahresabschluss auf 26 Prozent gestiegen. „Wir haben wieder die volle Manövrierfähigkeit, um die aktuellen geopolitischen Herausforderungen zu meistern und künftige Wachstumschancen zu nutzen“, so Wolf weiter. Mit der Robau Beteiligungsverwaltung habe man zudem einen starken, langfristigen Investor, der umfangreiches Industrie- und Finanz-Know-how mitbringe.
Reduktion des Verschuldungsgrades weiter im Fokus
Auch die Fortschritte beim Trade Working Capital und bei der Nettoverschuldung seien erfreulich, diese änderten aber nichts an der Tatsache, dass die Cash-Generierung und die Reduktion des Verschuldungsgrades weiter im Fokus blieben, bekräftigte Rosenbauer-Finanzvorstand Markus Richter den eingeschlagenen Weg. Die erfolgreiche Umsetzung der Kapitalerhöhung habe zudem das wichtige Vertrauen des Kapitalmarktes in Rosenbauer gestärkt.
Der Weltmarkt für Feuerwehrfahrzeuge hat ein jährliches Volumen von etwa 22.000 Stück mit einem Gesamtwert von rund 6,6 Mrd. Euro. Basierend auf eigenen Schätzungen des Unternehmens dürfte sich das Marktvolumen im Vorjahr auf einem historisch gewohnten Niveau eingependelt haben. Gleichzeitig sind die internationalen Lieferketten nahezu zu gewohnter Stabilität zurückgekehrt und die Lieferzeiten für Feuerwehrfahrzeuge bewegten sich folglich wieder in Richtung des langjährigen Durchschnitts. Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet das oberösterreichische Unternehmen einen Umsatz von rund 1,5 Mrd. Euro und einen weiteren Anstieg der EBIT-Marge von 5 Prozent 2024 auf über 6 Prozent. Bereits im Vorjahr hatte sich diese um 1,5 Prozentpunkte auf Jahresbasis verbessert.
Robert Ottel folgt Sebastian Wolf
Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch personell weht bei Rosenbauer ein neuer Wind. Robert Ottel, ehemaliger Finanzvorstand der Voestalpine, wird per 22. April das Lenkrad beim Feuerwehrausrüster von Sebastian Wolf übernehmen. Ottel wurde für drei Jahre bestellt. Sebastian Wolf wechselt in die Geschäftsführung des Logistikanlagenbauers TGW.
Beim Leondinger Unternehmen stand zuletzt ein großer Konzernumbau am Programm. Der Einstieg des Robau-Konsortiums rund um den Red-Bull-Erben Mark Mateschitz, den Industriellen Stefan Pierer sowie zwei der RLB Oberösterreich zuzuordnende Firmen bei Rosenbauer wurde am 5. März abgeschlossen. Am 12. März hatte Rosenbauer nach vollzogener Kapitalerhöhung mit seinen wesentlichen Kreditgebern eine Refinanzierung in Höhe von 330 Mio. Euro unter Dach und Fach gebracht. Am 1. April schließlich hatten die Aktionäre den Umbau im Rosenbauer-Aufsichtsrat abgesegnet. Die nunmehrige Mehrheitsaktionärin Robau wird künftig drei Aufsichtsratsmitglieder stellen.