Österreicherinnen setzen auf Sicherheit

Die Raiffeisen KAG zeigt Unterschiede im Anlegeverhalten von Frauen im DACH-Raum auf.

Die Raiffeisen KAG liefert mit ihrer bei Appinio-Marktforschung in Auftrag gegebenen Studie „Frauen & Geldanlage“ erstmals einen Ländervergleich im deutschsprachigen Raum. „Uns hat interessiert, ob die Risikoaversion der Österreicherinnen, wie wir sie in früheren Studien immer wieder bestätigt bekommen haben, ein Spezifikum ist, und wie es sich damit in Deutschland und der Schweiz verhält. Märkte, in denen wir ebenfalls aktiv sind“, erklärt Dieter Aigner, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG. 

Die Analyse zeigt nun, dass Österreicherinnen mit 77 Prozent sehr stark auf das klassische Sparen setzen, während das Thema Sicherheit bei Frauen in Deutschland mit 59 Prozent und Schweizerinnen mit 49 Prozent deutlich weniger stark ausgeprägt ist. Vor allem die Deutschen sind bereit, die Risiken des Kapitalmarkts zugunsten höherer Erträge in Kauf zu nehmen: Sie investieren zu 35 Prozent auch in Aktien und 34 Prozent veranlagen in Investmentfonds. In der Schweiz sind 30 Prozent der befragten Frauen in Aktien investiert und 26 Prozent in Fonds. In Österreich setzt erst ein Viertel auf Aktien, aber bereits ein Drittel der Befragten auf Investmentfonds. 

Geringes Risiko gefragt

Bemerkenswert ist, dass die befragten Frauen in der Schweiz öfters kein Geld angelegt haben als ihre Peers in Deutschland und Österreich: nämlich 17 Prozent im Vergleich zu 12 Prozent in Deutschland und 8 Prozent in Österreich. Deutlich mehr Frauen in der Schweiz beabsichtigen auch nicht, in Zukunft Geld anzulegen: 12 Prozent (CH) zu 9 Prozent (D) und 6 Prozent (A). Geringes Risiko wird von Frauen in allen Ländern als relevanteste Eigenschaft bei Investitionen gewählt, wobei Kapitalgarantie und hohe Erträge ebenfalls als relevant angesehen werden. 

Für viele Frauen in allen drei Ländern ist die Familie die wichtigste Quelle beim Finanzwissen. Aber bereits an zweiter Stelle stehen Bankbetreuer und Finanzberater. „Für uns ist das eine sehr wichtige Information, die zeigt, dass auch in Zeiten von Online-Banking und zunehmender Digitalisierung die persönliche Beratung nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert hat. Sie ist für uns daher auch eine zentrale Schnittstelle hin zu den Frauen, wenn es darum geht, Finanzwissen zu vermitteln“, so Aigner. 

Aufholbedarf bei Finanzwissen 

„Frauen sind in Hinblick auf Kapitalmarktinvestments oft verunsichert und schätzen ihr Finanzwissen deutlich geringer ein als Männer“, weiß Daniela Uhlik-Kliemstein, Leiterin digitale Medien & Vertriebsmanagement, und ergänzt: „Es geht für die Frauen darum, Wissenslücken zu schließen, um finanziell aufzuholen.“ Vor zwei Jahren wurde dazu „Die fabelhafte Welt der Marie“ gestartet, bei der Offensive wurden bereits 5.600 Frauen bei 60 gemeinsamen Events mit Raiffeisenbanken erreicht. „Es zeigt sich, dass sehr viele Frauen bereits mit dem Gedanken spielen, am Kapitalmarkt zu investieren. Oft fehlt dann aber noch das letzte Stückchen Mut, um aktiv zu werden“, so Uhlik-Kliemstein. 

Für Chief Investment Officer Karin Kunrath sind es nicht nur Wissenslücken, die Frauen von Kapitalmarktinvestments abhalten: „Frauen haben häufig auch aufgrund geringerer Einkommen weniger Geld zum Anlegen zur Verfügung und daher auch einen kleineren Spielraum in Hinblick auf mögliche Verluste. Darauf muss man eingehen.“

AusgabeRZ11-2025

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Mehr lesen

Aktuelles

Anzeige
Eigeninserat der Raiffeisenzeitung

Die Welt der Raiffeisenzeitung