Effizientes Robotersystem

Die Raiffeisen Ware Austria (RWA) eröffnet am Standort in Traun ihr erstes vollautomatisches Kleinteilelager.

Die hohen Regale im vollautomatischen Kleinteilelager der RWA in Traun
© RWA/Cityfoto.at

Die Raiffeisen Ware Austria (RWA) feiert einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung und Automatisierung. Am Logistik-Standort in Traun (OÖ) wurde das neue vollautomatische Kleinteilelager offiziell eröffnet. Auf den mehr als 2.000 m2 Lagerfläche finden in 14 Meter hohen Regalen rund 47.000 neue Behälter Platz, die mittels automatisierten Robotersystemen bedient werden.

Das Lager wurde in 16 Monaten Bauzeit errichtet und ist bereits seit Mitte Oktober in Betrieb. Darin wurden 500 Meter Fördertechnik verbaut und acht Kilometer an Kabeln verlegt. Fünf Roboter sorgen dafür, dass die Waren effizient ein- bzw. ausgelagert werden und zu den von Menschen besetzten Kommissionierplätzen befördert werden.

Keine Fehler, mehr Leistung

„Damit konnte eine enorme Steigerung der Produktivität bei der Kommissionierung erzielt werden“, berichtet Ingrid Peraus, Geschäftsführerin des RWA-Logistikstandortes Traun. Dadurch, dass die benötigte Ware via Robotersystem automatisch zu den Mitarbeitern befördert wird, erspart man sich nun jährlich rund 55.000 Kilometer an Staplerfahrten zwischen den Regalen. Aktuell stellen im neuen Lager zwei Arbeitskräfte die Waren nach vorgegebenen Aufträgen zusammen. „Mithilfe der ausgeklügelten Roboter-Zulieferung können nun rund 500 Positionen pro Stunde kommissioniert werden“, berichtet Peraus. Das entspreche einer Vervierfachung der bisherigen Leistung. Gleichzeitig senkt das Robotersystem die (menschliche) Fehlerquote. Peraus: „Vergreif- und Zählfehler gibt es de facto nicht mehr. Zudem wird jede Ware mit einem 3D-Drucker vermessen und gewogen und entsprechend im System erfasst.“ 

Digitale Meilensteine

Das neue Lager ist nicht der erste digitale Schritt in Traun. So wurden in den vergangenen Jahren bereits verschiedenste Hintergrund-Prozesse digitalisiert und automatisiert, angefangen vom Bestellsystem über die Verladung bis hin zur Rechnungslegung. Der zuständige Vorstandsdirektor Stefan Mayerhofer freut sich vor allem über positive Ergebnisse seit Inbetriebnahme des neuen Lagers: „Durch die Automatisierung entfallen zusätzliche Fahrtwege für die Ein- und Auslagerung, da die Ware direkt zum Kommissionierplatz kommt. Dies ermöglicht eine Optimierung der Kundenbelieferung, vor allem bei Online-Bestellungen über lagerhaus.at“, erläutert der Logistikexperte.

„Das vollautomatisierte Lager ist Ausdruck für die Innovationsbereitschaft, Leistungsfähigkeit und Zukunftsorientierung der RWA“, betont Generaldirektor Reinhard Wolf. Rund 10 Mio. Euro wurden in den digitalen Ausbau der Logistik und Lagerinfrastruktur in Traun investiert. „Dadurch kann auch in Zukunft eine rasche und flächendeckende Versorgung aller Lagerhaus-Genossenschaften und ihrer Kunden gewährleistet werden“, so Wolf.

Traun ist das Zentrallager der RWA für Konsumgüter, Baustoffe und Betriebsmittel. Von hier aus werden wöchentlich rund 900 Standorte in Österreich, Italien und Deutschland beliefert. Auf einer Gesamtfläche von rund 70.000 m2 werden über 17.000 Artikel der Bereiche Haus & Garten, Baustoffe, Energie, aber auch landwirtschaftlicher Fachbedarf und Produkte für den Lagerhaus-Onlineshop gelagert und umgeschlagen. Pro Jahr werden mehr als fünf Millionen Picks kommissioniert und versendet. Der Logistik-Hub beschäftigt rund 75 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 130 Mio. Euro.