Künstliche Intelligenz fürs Portfolio

Der technologische Megatrend verspricht spannende Zeiten an den Börsen.

Roboterarm spielt Schach als Symbolbild für Künstliche Intelligenz
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Die Künstliche Intelligenz (KI) beherrscht die Schlagzeilen und könnte auch zum Game-Changer in der Geldveranlagung werden. Die neue Technologie wird mit der Entwicklung von Mikroprozessoren oder des Mobiletelefons verglichen und hat schon jetzt viele Anwendungsfelder wie autonomes Fahren, medizinische Diagnostik sowie das Verfassen von Texten etwa für Reden. Beim Raiffeisen Investment Channel der Raiffeisen-Landesbank Steiermark wurden die Veranlagungsmöglichkeiten in die neue Technologie unter die Lupe genommen. Einen Hype erlebt das Thema Künstliche Intelligenz seit November 2022 mit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT, der mit KI-Hilfe mit Nutzern über textbasierte Nachrichten und Bilder kommuniziert. Die Nutzerzahl sprang innerhalb von zwei Monaten von 1 Million auf 100 Millionen. Derzeit wird der Chatbot monatlich von rund 1,7 Milliarden Usern in Anspruch genommen. 

Den breiten Einsatz von KI hat die exponentiell steigende Leistungsfähigkeit von Mikrochips ermöglicht, die sich dem Mooreschen Gesetz zufolge im Wesentlichen alle zwei Jahre verdoppelt. „Das Know-how, das hinter der Künstlichen Intelligenz steckt, ist nicht neu. Mit ChatGPT haben wir nun einen iPhone-Moment. Das Smartphone kam 2007 auf den Markt und hat seither die Welt verändert“, erklärt Leopold Quell, Fondsmanager und Leiter Zukunftsthema Technologie bei Raiffeisen Capital Management (RCM). Das Mooresche Gesetz dürfte auch bei der bereits hochentwickelten KI „zumindest eine Zeit lang“ für weitere Leistungssteigerungen sorgen.

Starke Performance

Diese Aussicht macht KI auch für die Geldveranlagung interessant. Hier stehen Unternehmen wie Microsoft, der Hauptaktionäre von ChatGPT-Firma OpenAI, aber auch Apple, Alphabet und der Chiphersteller Nividia im Fokus der Anleger, berichtet Christian Hinterwallner, Leiter Aktienmarktanalyse Raiffeisen Research. Diese Unternehmen haben bereits große Datenpools und damit einen wesentlichen Startvorteil in der Entwicklung des neuen Megatrends KI im Vergleich zur Konkurrenz. Das habe auch die Börsen nach oben getrieben, die US-Technologie-Börse Nasdaq legte heuer über 35 Prozent zu.

Einen großen KI-Nachholbedarf sieht Quell für Europa, das der Entwicklung in den USA, aber auch in Taiwan oder China hinterherhinkt. Mit dem niederländischen Halbleiterkonzern ASLM habe man aber zumindest einen großen Player in diesem Bereich. Denn: „Halbleiter sind die Grundlage für KI, die das neue ‚Erdöl‘ ist“, so Quell.