Nachhaltigkeit bleibt auf Prioritätenliste weit oben

Führungskräfte sehen das Thema als einen wichtigen Teil der Unternehmensstrategie.

Ein weißer Haken auf grünem Hintergrund.
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Seit knapp einem Jahr hat sich die weltwirtschaftliche und geopolitische Lage mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine zugespitzt. Angesichts dieser Entwicklung schienen die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz nur mehr eine untergeordnete Rolle zu spielen. Eine aktuelle Deloitte-Studie („CxO Sustainability Report“) belegt nun das Gegenteil. Klimaschutz stehe auf der Prioritätenliste der Unternehmen weit oben. Zudem haben drei Viertel der Betriebe im Vorjahr eigenen Angaben zufolge ihre Nachhaltigkeitsausgaben erhöht, davon 20 Prozent sogar erheblich, heißt es weiter. 

Laut der Umfrage unter 2.000 Führungskräften weltweit stehen vor allem außenwirksame Maßnahmen im Fokus, während interne Klimastrategien in den Unternehmen noch zu selten umgesetzt werden. „Führungskräfte sehen im Klimawandel einen zentralen Faktor für die Ausrichtung ihrer Unternehmensstrategie – noch vor Innovations- oder Personalthemen“, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich. 

Mit ambitionierten Nachhaltigkeitsbestrebungen reagieren die Unternehmen auch auf die gestiegenen Anforderungen der unterschiedlichen Interessensgruppen. Rund zwei Drittel verspüren aktuell Druck, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Sowohl intern seitens Management und Mitarbeitenden als auch extern seitens Regulierungsbehörden, Kunden sowie Zivilgesellschaft wird laut den Befragten eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema eingefordert. 

Entsprechende Nachhaltigkeitsbemühungen würden in den Unternehmenserfolg einzahlen.  Vor allem Image, Kundenzufriedenheit sowie Wohlbefinden der Belegschaft würden von Zugeständnissen in Sachen Klimaneutralität profitieren. „Schwierigkeiten gibt es allerdings noch bei der Bewertung der längerfristigen finanziellen Benefits, die Nachhaltigkeitsmaßnahmen mit sich bringen, auch weil Erfahrungswerte fehlen. Unternehmen dürfen sich davon aber nicht einschüchtern lassen, denn eines steht fest: Nur wer heute schon auf Nachhaltigkeit setzt, wird auch künftig wettbewerbsfähig bleiben“, sagt Gerhard Marterbauer, Sustainability-Experte und Partner bei Deloitte Österreich. 

Um den Umstieg auf ein klimaneutrales Geschäftsmodell zu forcieren, ergreifen die Unternehmen unterschiedliche Maßnahmen: So verwenden sechs von zehn Unternehmen mittlerweile nachhaltigere Materialien oder erhöhen die Effizienz ihrer Energienutzung, rund die Hälfte schult ihre Mitarbeiter zum Thema Klimawandel oder entwickelt neue klimafreundliche Produkte sowie Dienstleistungen. Jedoch wird das Potenzial struktureller Maßnahmen noch nicht ausreichend ausgeschöpft, wie etwa die Vergütung von Führungskräften an Leistungen im Nachhaltigkeitsbereich zu koppeln.